Duisburg. .
„Entweder ist man im Rathaus so dumm oder man hält die Öffentlichkeit für völlig verblödet“, ärgert sich Rechtsanwalt Richard Wittsiepe. Zum umstrittenen Loveparade-Gutachten merkt er an, dass es die Stadt möglicherweise gar nicht hätte bezahlen dürfen.
Zum umstrittenen Rechtsgutachten, das die Stadt Duisburg nach der Loveparade in Auftrag gegeben hatte und dessen Bezahlung nun für Unruhe sorgt, hat sich Rechtsanwalt Richard Wittsiepe gemeldet. Der Duisburger Jurist macht darauf aufmerksam, dass Anwalts-Rechnungen präzisen Ansprüchen gerecht werden müssen, geregelt im Rechtsanwaltsvergütungsgesetz.
Wenn also die Stadt Duisburg sagt, dass 900 Stunden Arbeitsleistung nicht aufgeschlüsselt seien, hätte man die Rechnung gar nicht bezahlen dürfen. „Entweder ist man im Rathaus so dumm oder man hält die Öffentlichkeit für völlig verblödet“, ärgert sich Wittsiepe.
Für das Gutachten der Düsseldorfer Sozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek, wonach die Stadt Duisburg keine Schuld an der Loveparade-Katastrophe trägt, hat die Stadt der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek 420.260,15 Euro gezahlt. Was die Stadtspitze geheim halten wollte, offenbarte eine Buchungspanne der Verwaltung.
Die hohen Kosten und Pannen sowie Verstöße gegen das Haushaltsrecht können der Stadt Duisburg doch noch Ärger bereiten.