Duisburg. .
Für 35 Millionen Euro überholt RWE Power AG das Kraftwerk bei HKM in Huckingen. Aus Hochofengas wird Strom für 657.000 Haushalte.
Eigentlich ist es nur ein Abfallprodukt, das Hochofengas. Aber ein sehr wertvolles. Das bei der Stahl- und Kokserzeugung bei HKM (Hüttenwerke Krupp Mannesmann) in Huckingen anfallende Hochofen- und Koksofengas wird in zwei Kraftwerksblöcken verbrannt. Jeder dieser beiden Blöcke produziert 320 Megawatt Strom. Das entspricht dem Verbrauch von 657 000 Haushalten im Jahr.
Allerdings nur auf dem Papier. Denn: „Ein Drittel des Stroms geht direkt zurück an den Vertragspartner HKM, der Rest wird in das öffentliche Netz eingespeist“, erklärt der Kraftwerksleiter Michael Siebert. Zur Zeit wird der Block A generalüberholt. Für 35 Millionen Euro wird die gesamte Leittechnik ausgetauscht und von analog auf digital umgestellt. „Mittlerweile gibt es kaum noch Firmen, die die alten Geräte warten können“, betont der 41-Jährige Elektrotechnik-Ingenieur.
Turbine wird generalüberholt
Auch 120 Schalt- und Steuerschränke werden ausgetauscht und durch 35 neue ersetzt. Das Herzstück der Anlage ist die Turbine, die ebenfalls generalüberholt wird. „Allein durch die Verwendung verbesserter Schaufeln erzielen wir eine Mehrleistung von 13 Megawatt“,so Siebert. „Und das ohne einen Kilogramm CO2 mehr auszustoßen.“ Während eine Revision der Kessel alle vier und der Turbinen alle zwölf Jahre anfällt, findet eine solche Generalüberholung nur alle 40 bis 50 Jahre statt.
Dementsprechend lange wird der 36 Jahre alte Block A, der Ende Juni still gelegt wurde, auch außer Betrieb sein: nämlich rund 90 Tage. Mitte September soll der Block wieder angefahren werden. Falls die vierwöchige Prüfung durch den TÜV Nord erfolgreich verlaufen ist...