Duisburg. Wenn andere Währungen an Wert verlieren, setzen viele Anleger auf Gold. Das wissen auch Betrüger. An den Autobahnen im Ruhrgebiet sind Banden unterwegs, die mit der „Mitleidsmasche“ billigen Goldschmuck teuer verkaufen wollen.

Sie sind wieder unterwegs, die rumänischen und bulgarischen Betrügerbanden, die vor allem an Autobahnen und auf Raststätten falsches Gold „verkaufen“. Auch von Duisburgs Autobahnen wurden Fälle gemeldet. Die Polizei warnt deshalb, vor Stopps, um vermeintlichen Hilfesuchenden zu helfen. Besser sei grundsätzliches Misstrauen.

Waren früher vor allem Brandenburg und Sachsen das Zielgebiet der Betrüger, so rücken sie jetzt immer weiter in den Westen vor. Erst in der vergangenen Woche, so Polizeisprecher Ramon van der Maat, sei wieder ein Opfer bei der Kripo in Duisburg vorstellig geworden. Insgesamt zählte das Landeskriminalamt in diesem Jahr bereits 90 Fälle. Zudem gehen die Behörden von einer hohen Dunkelziffer aus, weil sich viele Opfer schämen, übertölpelt worden zu sein.

Die Masche der Betrüger ist immer die gleiche. Sie stehen auf dem Standstreifen winken mit einem Benzinkanister oder einem Abschleppseil, meist steht ein Mercedes der gehobenen Klasse daneben. Hält ein hilfsbereiter Autofahrer an, wird er mit einer rührseligen Geschichte umgarnt. Das Benzin ist ausgegangen, der Motor springt nicht an. Aber man müsse ganz schnell ins Krankenhaus zur Mutter, zur Hochzeit der Schwester...

Bargeld lacht

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Aber ein Punkt kommt immer. Leider sei das Bargeld alle, ob man nicht mit 50 oder 100 Euro aushelfen könne? Als Gegenleistung bieten die Betrüger Goldschmuck an, der angeblich mehr wert sei als das Bargeld. Dumm nur, dass das vermeintliche Gold immer gefälscht ist und deshalb auch “Autobahngold“ oder „Rumänenblech“ genannt wird.

Ramon van der Maat: „Hier im Polizeipräsidium liegen schon richtige Mengen falschen Goldschmucks.“ Der Polizeisprecher weiß aus Erfahrung, dass diese Banden durch das ganze Land reisen: „Die sind erst in Duisburg, dann zwei Tage in Köln, tauchen dann in Münster auf.“ Die Polizei warnt deshalb, vor Stopps auf der Autobahn, um vermeintlichen Hilfesuchenden zu helfen. Besser ist in solchen Fällen grundsätzliches Misstrauen.

Der Mann, der in der Woche bei der Duisburger Polizei vorstellig wurde, war nicht misstrauisch. Deshalb fehlen ihm nun 500 Euro. Kleinere Scheine hatte er während der Betrügerei an der Autobahn nicht dabei gehabt.