Duisburg. . Auch ohne Bergbau ist Duisburg noch die „Stadt Montan“ – TKS, die Stadt Duisburg und HKM sind die drei größten Arbeitgeber. Wir präsentieren die zehn größten Arbeitgeber der Stadt zwischen Rhein und Ruhr.

Darf man diese Stadt eigentlich noch immer so nennen: „Stadt Montan“? Jene Stadt zwischen Rhein und Ruhr, die es Jahrzehnte lang verstand, einen rabenschwarzen Schatz aus der Tiefe des „Berges“ (lateinisch „mons“) zu fördern, um diesen dann zusammen mit einem Getürm an Mineralien in gewaltigen Betrieben zu Eisen und Stahl zu verwandeln. Längst hat sich der Bergbau aus der „Stadt Montan“ zurück gezogen, nicht aber die Schwerindustrie, auch wenn man dieses angesichts der geschrumpften Zahl der Beschäftigten kaum glauben mag.

Wir präsentieren in Duisburgs TOP 10 die zehn größten Arbeitgeber der Stadt. Und natürlich muss -- bitte schön – in der Stadt Montan der größte Arbeitgeber jener sein, der sich mit der Verarbeitung von Kohle, Koks und Eisen beschäftigt. Doch kann man eine Stadt, in der bei Thyssen-Krupp Steel nur noch 13.600 Menschen in Brot und Arbeit stehen (und im Süden bei HKM 3400 Menschen) wirklich noch Stadt Montan nennen? Man darf dies, so meinen wir, getrost weiter tun.

Die Stichworte, die eine Entwicklung der letzten 20 Jahre aufzeigen, lauten: Konzentration auf das Kerngeschäft bei einer Halbierung der Belegschaft, massive Steigerung der Produktivität und Auslagerung von einst konzerninterner Logistik und Verkehr in selbstständige Unternehmen, Leiharbeit. So schrumpfen die Giganten des Stahls und die Peripherie wird groß und größer – mit neuen Dienstleistern des Stahls wie Thyssen-Mill-Service oder Eisenbahn&Häfen (mit 1200 Beschäftigten der 13. größte Arbeitgeber in der Stadt).


Dienstleistungsstadt Duisburg

Ja, hat sich denn diese Stadt nicht längst zu einer veritablen „Metropole der Dienstleistung“ weiterentwickelt? Arbeitsmarktexperten und Gewerkschafter sind skeptisch. Nein, sagen sie: Auf jeden primären Arbeitsplatz im Stahlbereich kommt mindestens noch einmal ein Beschäftigter außerhalb des Stahls, der es erst möglich macht, dass TKS und HKM überhaupt arbeiten können. Viel Dienstleistung rund um den „Stahl“ in der Stadt Montan.

Doch ein Blick auf die Liste der TOP 10 Arbeitgeber dieser Stadt vermittelt gleichwohl den Eindruck von der Dienstleistungsstadt Duisburg: Finden sich doch hier mit der Kernverwaltung der Stadt Duisburg auf Platz 2, der Universität Standort Duisburg (6.) und einer Bank (5. ) sowie drei Krankenhäusern (7.+9.+10. Platz) gleich sechs klassische Vertreter des Dienstleistungssektors, die nichts mit Eisen und Stahl zu tun haben.

...Platz 11 bis 20

Von insgesamt 155.094 so genannten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen in der Stadt bieten die Top 10 Unternehmen in der Stadt derzeit 33.180 (oder 21 Prozent) der Jobs an.
Wer auf den Plätzen 11 bis 20 mit weiteren rund 44.600 Jobs liegt, wollen Sie wissen? Wir verraten es Ihnen hier:
11. Platz: Wirtschaftsbetriebe Duisburg (1400 Beschäftigte); 12: Bethesda-Krankenhaus (1330); 13: Eisenbahn&Häfen (1220); 14: Sachtleben Chemie (1150); 15: Stadtwerke Duisburg (1130); 16: Hitachi Power (1091); 17: octeo Multiservice (1090); 18: Railion (1030); 19: PV Automotive (1010); 20: Deutsche Post (1000).

Duisburg und seine Krankenhäuser – Kliniken, Fachärzte und Fach-Zentren – haben sich zu einem beachtlichen Arbeitsfeld dieser Stadt gemausert. Und ein Blick auf die Pendler-Statistik des Arbeitsamtes macht klar: Knapp 1000 Menschen pendeln Tag für Tag vom Niederrhein oder Oberhausen/Essen nach Duisburg ein, nur um in einem der vielen Krankenhäuser der Stadt die Arbeit aufzunehmen. Das größte unter ihnen: Das Evangelische und Johanniter Krankenhaus Niederrhein (Fahrn) mit gut 1700 Beschäftigten ( = der 7. größte Arbeitgeber in der Stadt).

Eine Frage der Sichtweise

Natürlich ist alles letztendlich eine Frage der Sichtweise. Zum Beispiel: die Stadt Duisburg. Wie viel Menschen sind dort beschäftigt? Wen und was zählt man dazu, wen oder was nicht? Die Stadtwerker, die Müllwerker, die Busfahrer, die Angestellten der (Stadt)Sparkasse? Nein, sie sind alle feinsäuberlich in eigenen Unternehmen organisiert. So ähnlich wie mit Thyssen-Krupp-Steel und seinen Zulieferern.

Da ist die „Kernverwaltung“ der Stadt (die einen zählen dort 6000 Beschäftigte, die anderen sagen es wären nur 3750). So oder so, sie steht auf Platz 2 der größten Arbeitgeber dieser Stadt. Und drum herum schweben die Stadtwerke (Platz 15), die Wirtschaftsbetriebe (Platz 11), die Firma octeo Multiservice (Platz 17), die Duisburger Verkehrs-Betriebe (jenseits des 20. Platzes) oder die Sparkasse, immerhin mit knapp 1500 Beschäftigten auf Platz 8.

Wo bleibt die Logistik-Branche in der Stadt? Die Branche ist groß in ihrer Bedeutung, doch eher klein in der Unternehmensgröße. Ausnahme: Eisenbahn&Häfen.

Duisburgs größte Firmen

Platz 10

Katholisches Klinikum Duisburg | 1420 Mitarbeiter

Platz 9

Klinikum Duisburg | 1480 Mitarbeiter

Platz 8

Sparkasse Duisburg | 1490 Mitarbeiter

Platz 7

Evangelisches und Johanniter-Klinikum Duisburg | 1720 Mitarbeiter

Platz 6

Universität Duisburg-Essen | 1730 Mitarbeiter

Platz 5

Targo-Bank | 1850 Mitarbeiter

Platz 4

Siemens | 2680 Mitarbeiter

Platz 3

HKM | 3400 Mitarbeiter

Platz 2

Stadt Duisburg | 3750 Mitarbeiter

Platz 1

ThyssenKrupp-Steel | 13.600 Mitarbeiter

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