Duisburg. . Die Nickelwerte im Duisburger Norden überschreiten den Grenzwert fast um das Zehnfache. In Mittelmeiderich sind die Werte inakzeptabel, da sich im näheren Umfeld Wohnsiedlungen befinden. Der nickelhaltige Staub kann gesundheitsschädigend sein.
Die Grünen im Duisburger Norden schlagen Alarm: Die Nickelwerte seien im Umfeld „eines Stahlwerks“ und im Großraum des Hafens sehr hoch.
In der Tat, doch diesmal ist nicht Thyssen-Krupp der Verursacher. Vielmehr bereiten „die vielen Schrott verarbeitenden Betriebe östlich der Schrottinsel und Schleifereien im Umfeld von Arcelor-Mittal“ den Mitarbeitern im Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) Kopfschmerzen. Dort überschreiten die Nickelwerte den Grenzwert von 15 Mikrogramm je Quadratmeter und Tag mitunter um das Zehnfache und mehr.
Im Umfeld des Bruckhausener TKS-Stahlwerks sind die Werte laut Lanuv-Fachmann Dieter Gladtke (zuständig für Immissionsmessung) vergleichsweise gering: Dort liegen sie im Bereich des Grenzwertes, gelegentlich auch etwas höher. Was aber keine wirkliche Gefahr für die Gesundheit darstelle, so Gladtke. Weshalb seine Behörde sogar darüber nachdenkt, die Messstationen auf dem TKS-Gelände abzubauen. „Da sieht man, dass sich Umweltschutzmaßnahmen lohnen“, sagt der Fachmann. TKS habe Anfang des neuen Jahrtausends viel getan, so dass die Werte seit 2004 akzeptabel seien.
Nickelhaltiger Staub belastet die Umwelt
Inakzeptabel sind sie dagegen im Bereich Mittelmeiderich. Anders als im direkten Arcelor-Umfeld werde dort in unmittelbarer Nähe der Betriebe, insbesondere der Metallaufbereiter, gewohnt. Der nickelhaltige Staub belaste dort die Umwelt. Arcelor selbst sei aber nicht für die hohen Belastungen verantwortlich, so deren Sprecher Ulrich Guzinski. „Bei uns liegen die Nickel-Werte immer unter dem Grenzwert. Wir verwenden diesen Stoff nur für Legierungen.“
Nickel gilt als Allergie auslösend und belastet die Böden. Deshalb wird - zum Beispiel im Umfeld des Krefelder Nirosta-Werkes, wo bei der Edelstahlherstellung viel Nickel zum Einsatz kommt und auch in die Umwelt gelangt - den Anwohnern empfohlen, Gemüse aus dem Garten zu meiden.