Duisburgs Freibäder haben Probleme mit geringen Besucherzahlen

Duisburg. . Düstere Zeiten für die Freibäder: Ob des schlechten Wetters müssen die Freibäder in Duisburg einen massiven Rückgang der Besucherzahlen hinnehmen. Strandbäder in Vereinsträgerschaft trifft es besonders hart.

Von einem „Allzeittief“ für das Strandbad Wolfssee spricht Frank Skube, Vorstandssprecher des Vereins DJK SV Poseidon, der das Bad betreibt. Zählte das Freibad im letzten Jahr um diese Zeit noch 60.000 Besucher, waren in diesem Jahr erst knapp 9000 Badegäste in dem Naturfreibad. „Das sind verheerende Zahlen. In Jahren, in denen wir dachten, es läuft schlecht, kamen immerhin noch 30.000 Gäste zusammen.“ Den Verlust beziffert Skube auf rund 100.000 Euro. Der Verein müsse sich überlegen, wie das zu verarbeiten sei. „Es bereitet mir schlaflose Nächte, denn es stellt sich natürlich die Frage, ob bei dem Personal weiter gekürzt werden muss.“ Schon jetzt bleibt das Bad bei schlechtem Wetter geschlossen, um Betriebs- und Personalkosten auf dem Minimum zu halten.

So sind auch an diesem Tag die einzigen Schwimmer ein paar Kormorane, die es sich auf dem Steg gemütlich gemacht haben. Die nigelnagelneue Beachsoccer-Anlage ist ebenso verwaist, wie die frisch gemähte Liegewiese. „Wir sind stets bereit für Gäste. Sollte es noch mal schöner werden, kann jederzeit gebadet werden“, betont Skube. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

„Wenn weitere solche Sommer folgen, geht uns irgendwann die Luft aus“

Auch in Rheinhausen hätte man besseres Wetter nötig. Im Freibad Kruppsee haben erst 4000 Besucher gebadet – das entspricht einem Viertel der Vorjahresbilanz. Klaus Mittmann, Geschäftsführer des Schwimmvereins Rheinhausen, der das Bad betreibt, ist sorgenvoll: „Dieses Wetter ist schlimm für uns.“ Dabei hält das Freibad sogar ein geheiztes Becken mit 24° warmem Wasser vor. Zur Senkung der laufenden Kosten öffnet das Bad an Regentagen nur für Früh- und Spätschwimmer. Von 12 bis 16 Uhr wird Personal gespart. „Das muss sein. Wenn noch mehr solche Sommer folgen sollten, geht uns irgendwann mal die Luft aus.“ Jetzt bestehe aber noch keine Gefahr, beruhigt Mittmann die Kruppsee-Schwimmer.

Auch Jürgen Dorloff kann sich nicht an „so einen miesen Sommer erinnern“. Er ist Vorstandsvorsitzender des Trägervereins Freibad Großenbaum und geht seit 34 Jahren im Strandbad ein und aus. Im letzten Jahr, so schätzt er, hat es am Großenbaumer See rund 20.000 zahlende Badegäste gegeben. In diesem Jahr sind bisher knapp 5000 aufgetaucht. Dorloff ist frustriert: „Da freust du dich auf die Saison, machst alles schön und keiner kommt.“ Bleiben die zahlenden Gäste aus, frisst das natürlich Löcher in die Vereinskasse. „Wir müssen ans Eingemachte. Natürlich haben wir Rücklagen. So lange das jetzt nicht jedes Jahr passiert, ist es nicht so tragisch.“ Der Freibadbetrieb wird auf rein ehrenamtlicher Basis aufrechterhalten. „Aber hier zu sitzen , und es gibt keine Badegäste – das macht ja keinen Sinn.“ An Regentagen wie diesen hilft nur eines: Das Bad bleibt zu. Bis sich der Sommer vielleicht doch noch mal von seiner schöneren Seite zeigt.

Auch die städtischen Freibäder haben knapp 70 Prozent weniger Badegäste

Auch die Freibäder in städtischer Hand sind schlecht besucht. Das per Knopfdruck regenfeste Allwetterbad in Walsum oder das zusätzliche Innenbecken im Kombibad Homberg helfen nicht weiter: Knapp 70 Prozent weniger Besucher als im Vorjahr haben bis jetzt die beiden städtischen Freibäder besucht. „Der typische Freibadbesucher bleibt zu Hause. Der geht stattdessen auch nicht ins Hallen- oder Kombibad“, weiß Jürgen Dietz, Leiter von Duisburg-Sport. „Wir reden über einige 10.000 Euro an fehlenden Einnahmen.“ Diese Verluste werden wohl nicht mehr aufzufangen sein, fürchtet er. „Alles steht unter dem Diktat des Wetters. So können wir nur hoffen, dass es für den Rest der Sommerferien ein bisschen besser wird.“