Duisburg. .
„Integration muss vor Ort gelingen.“ Davon ist Zülfiye Kaykin, als Staatssekretärin des Landes zuständig für das Thema Integration in NRW, überzeugt. 35 Kinder aller Konfessionen werden hier betreut: Katholisch sind sie, russisch- oder griechisch-orthodox, auch muslimische Kinder gehören zur „bunten Truppe“. Gleichermaßen vielfältig ist die ethnische Zusammensetzung.
Begeistert von Mehrsprachigkeit und Verschiedenartigkeit
Bei ihrem Besuch am Mittwoch zeigte sich Kaykin vor allem begeistert von der Mehrsprachigkeit und Verschiedenartigkeit der Kinder, die sich um sie herum versammelten und der Geschichte lauschten, die sie mitgebracht hat: Noah und seine Arche – jene Geschichte, die religionsübergreifend bekannt ist.
„So, wie Integration hier gehandhabt wird, so sollte es überall sein. Die Kinder werden in ihrer Diversität wertgeschätzt.“, lobt Kaykin. Patrick Marx, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Duisburg/Mülheim/Oberhausen, freut sich, dass der vor zwei Jahren eröffnete Kindergarten bei einem Mitglied der Landesregierung so großen Anklang findet. Schließlich will die jüdische Gemeinde ab nächstem Jahr Platz für vier statt der bisher nur zwei Gruppen anbieten – vorausgesetzt es klappt mit der Finanzierung wie geplant. 70 Prozent sollen über fremde Mittel finanziert werden, den Rest würde die Gemeinde selbst stemmen.
"Die Nachfrage ist da"
Eine Erweiterung wünscht sich auch Nicole Marx, die als Pädagogin die Kindergartenbeauftragte der jüdischen Gemeinde ist: „Die Nachfrage ist da“, quer durch alle Konfessionen, bei Zuwandererfamilien und bei Deutschen: „Eltern, die ihre Kinder bei uns anmelden, schätzen dieses Miteinander.“
Daneben steht hier die Vermittlung jüdischer Religion und Werte im Vordergrund. So ist beispielsweise das Essen koscher, gesungen wird auf Hebräisch. Marx: „Ich finde es wichtig, dass die Kinder nicht erst im Geschichtsunterricht vom Judentum erfahren. So werden Berührungsängste abgebaut. Eine Kippa ist für unsere Kinder, etwas ganz Natürliches.“