Duisburg. .
Petrus, der Wettergott ist den WAZ-Lesern offenbar wohlgesonnen. Jedenfalls ließ er pünktlich zum Beginn der Sommerferienaktion „WAZ öffnet Pforten“ im Duisburger Zoo die Sonne scheinen. 20 Leser konnten einen Blick hinter die Kulissen des Tierparks werfen und den großen und kleinen Tieren ganz nahe sein.
Dafür teilten sich die Leser gleich zu Beginn der mehrstündigen Zooführung in zwei Gruppen. Während die einen, im wahrsten Sinne des Wortes den Elefanten auf den Zahn fühlten, durften die anderen die äußerst scheuen Koalas aus nächster Nähe kennenlernen.
„Keine Angst. Der Elefantenrüssel ist wie unsere Nase, hat also keine Zähne“, erklärt Pia Münstermann den WAZ-Lesern, die die großen Dickhäuter mit Möhren füttern. 3,5 Tonnen wiegen die beiden Elefantenkühe jeweils und verdrücken zwischen 150 und 200 Kilogramm Heu, Brot, Obst und Gemüse täglich.
Nach der Fütterung führt Pia Münstermann uns hinter die Kulissen, mitten in die Gehege. „Bulle und Kuh haben getrennte Schlafräume. Zur Sicherheit“, sagt die erfahrene Zooführerin.
Erhöhter Testosteronspiegel in der Brunftzeit
Bulle „Shaka“ ist zur Zeit nämlich in der Brunftzeit. Sein erhöhter Testosteronspiegel macht ihn zu einem ganz schön gefährlichem Zeitgenossen. Auch die Pfleger halten Sicherheitsabstand.
In den Katakomben der Dickhäuterresidenz stoßen wir auf einen echten Elefantenschädel, den der Zoo nach dem Tod eines seiner Bewohner aufbewahrt hat. Wir dürfen ihn anfassen, erfahren, wie sich Elfenbein anfühlt, und lernen dabei jede Menge über das Leben der afrikanischen Elefanten. Einen Moment später halten wir einen Elefantenzahn in der Hand, mit dem die Rüsseltiere ohne weiteres Wassermelonen zerbeißen.
Eukalyptus für die Beuteltiere
Ortswechsel ins Australien-Revier. Im Koalahaus geht es deutlich ruhiger zu. Das liegt aber nicht daran, dass die Besucher vom Eukalyptusduft ganz schläfrig geworden sind, sondern vielmehr an den Gastgebern selbst. „Koalas dösen oder schlafen zwischen 20 und 22 Stunden am Tag“, erklärt uns Lena Hohmann.
Die australischen Beuteltiere ernähren sich ausschließlich von Eukalyptuspflanzen, die zu einem kleinen Teil im Zoo selbst und zum größten Teils in Kalifornien wachsen. „Die giftigen Pflanzen enthalten nicht gerade besonders viel Brennstoffe und sind gar nicht so einfach zu verdauen.
Coole Koalas sind eigentlich scheu
Die Koalas haben ihren ganzen Verdauungsvorgang auf diese Nahrung eingestellt. Aber viel Energie gibt sie nicht her“, sagt die Tierpflegerin. So erklärt sich, warum man die putzigen Koalas vor allem lässig in den Bäumen herumlungern sieht.
Aber die Lässigkeit täuscht, wie wir erfahren. Die Koalas sind ganz scheue und empfindliche Tiere. Deswegen hausen sie hinter schalldichten Glasscheiben. Nur die Wenigsten dürfen ganz nah ran an die Beuteltiere. Die WAZ-Leser gehören zu den Glücklichen. Ganz leise und behutsam wagen wir uns voran, um die Tiere nicht zu verschrecken und dürfen sogar Fotos aus nächster Nähe und bei offener Gehegetür machen.
Nachdem wir auch den Rest des Tierparks erkundet haben, endet unser Tag hinter den Kulissen des Zoos – und die Sonne lacht immer noch.