Es duftet nach Minze. Hier ist das Reich der Koalas. Tom hätte zu gerne „Goonawarra” über das seidige Fell gestreichelt.
Doch das liebt der Koalamann überhaupt nicht. Der Neunjährige darf mit 15 weiteren Gästen auch hinter die Zoo-Kulissen blicken. Die WAZ öffnete mit der Sommeraktion auch die Hintertüren. Und da erfährt man natürlich viel mehr aus erster Pflegerhand. Zumal auch die Zoo-Begleiter Svenja Greiss und Daniel Solomatin über jedes Detail tierischer Besonderheiten berichten können. Eins wissen auch die Jüngsten schon: dass Koalas nichts mit Bären zu tun haben, als Beuteltiere mit den Känguruhs verwandt sind. Und warum bewegen die sich fast nie? Weil sie sich ausschließlich von nährstoffarmen Eukalyptusblättern ernähren und somit auch wenig Kalorien verbrauchen dürfen, klärt Svenja Greiss auf. Ganz abgesehen davon, dass der Körper bei der komplizierten Verdauung der Blausäure enthaltenden Blätter ganz schön gestresst wird.
Enttäuscht sind die jungen Zoo-Freunde, dass Koalas nicht zu den Knuddeltieren zählen, die gekrault werden wollen. „Man verwöhnt sie am besten dadurch, dass man sie in Ruhe lässt”, weiß Pflegerin Janet Scheiblich. Den Körperkontakt zum Pfleger suchen sie nur dann, wenn sie heiß auf die Partnerin sind. Der Pfleger schlüpft sozusagen in die Rolle des Partnervermittlers. Winzig wie ein Gummibärchen sind die plüschigen Gesellen nach der Geburt, ehe sie nach einiger Zeit in Mamas Beutel verschwinden. Im Gehege ging's recht fruchtbar zu. 21 echte Duisburger kamen heraus.
Die sind auch im Delfinarium zuhause. Daisy, Delphi, Dolly und Donna machten ihre ersten Schwimmzüge im Kaiserberg-Gewässer. Bevor die WAZ-Leser auf Tümmler-Tuchfühlung gehen dürfen, beobachten sie die Sprungkünstler zunächst bei ihren Spielen mit und ohne Ball. Eine Sprotte gibt's nach jedem Salto als Appeptitanreger. Um die elf Kilo Fisch verputzen die erwachsenen Tiere täglich. Nach der Schau geht's in die Katakomben. Die Besucher sind überwältigt vom technischen Aufwand, um das Wasser im biologischen Aufbereitungsprozess ohne Chlorzusatz sauber zu halten. Beneidet wird Pfleger Thomas Langer. „Ich habe den schönsten Pausenraum Deutschlands”, meint er schmunzelnd. Die Besucher sind fasziniert: Hinter einer Scheibe hat Langer klare Sicht auf die Unterwasserspiele seiner Schützlinge.