Duisburg. .
Die Duisburger Agentur für Arbeit verzeichnete im Juni den höchsten Zugang an offenen Stellen seit fünf Jahren. „Die Konjunktur läuft“, erklärte Agentur-Chefin Angela Schoofs am Donnerstag.
In der Arbeitslosenquote, die von 13,5 im Mai auf 13,4 im Juni sank, spiegelt sich das allerdings nicht wider. „Dies liegt daran, dass der Entlastungseffekt um insgesamt 1946 Stellen im ,Zweiten Arbeitsmarkt’ geringer ist.“ Der Trend insgesamt sei in Duisburg in Bezug auf den steigenden Kräftebedarf nicht anders als in anderen Städten.
Erfreulich sei, so Schoofs, dass 888 Empfänger von Hartz-IV (SGB II) in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden konnten, was den Wegfall von fast ebenso vielen Beschäftigungsmöglichkeiten mehr als ausgleichen konnte.
Neue Lösungen finden
„Wir werden weiter verstärkt auf die Qualifizierung von Arbeitslosen setzen“, versprach Angela Schoofs, die auch an Schulen wie an Unternehmen appellierte, die Qualifizierung auch in Zeiten boomender Konjunktur nicht zu vernachlässigen. Ziel der Agentur sei in Übereinstimmung mit der Trägerversammlung, bis zum Jahresende 30 % der zur Verfügung stehenden Mittel für Qualifizierungsmaßnahmen auszugeben. „Mangelnde Qualifizierung ist die Ursache für längere Arbeitslosigkeit. Eine mittelfristige Senkung der Arbeitslosigkeit ist nur durch Qualifizierung möglich“, lautet ihr Credo. Nach wie vor gebe es Hilfsjobs, doch die würden längst nicht mehr so gut bezahlt wie das früher der Fall war, weil sie mit dreckiger Arbeit verbunden war.
Nachdenken, so Schoofs, sollte man bei Industrie und Handwerk auch über neue Lern- und Abschlussmodelle nach Vorbild des Studiums mit Bachelor und Master: „Wenn Ausbildungsberufe so kompliziert werden, dass Jugendliche reihenweise scheitern, müssen neue Lösungen gefunden werden.“
Nach wie vor spiele es für Arbeit und Ausbildung Suchende eine große Rolle, mobil zu sein.