Duisburg. .
Mit einem Proteststurm will das Bündnis „Keine Schule ohne eigenen Hausmeister“ vor der nächsten Sitzung des Schulausschusses am Donnerstag ein Zeichen setzen.
In den vergangenen Wochen hatte das Bündnis aus Stadtschulpflegschaft sowie den Gewerkschaften Verdi und GEW Postkarten an allen 84 Duisburger Grundschulen verteilt. Das Ergebnis: Mehr als 10.000 Familien unterstützen die Forderung nach einem eigenen Hausmeister für Grundschulen. „Wir sind überwältigt von den vielen Antworten“, sagte Norbert Müller von der GEW.
Eine Schubkarre für die Postkarten
Die Hausmeister-Problematik steht zwar nicht auf der Tagesordnung der Sitzung am Donnerstag. Erst in der kommenden Woche befasst sich der Ausschuss in einer Sondersitzung mit dem Thema, das IMD erstellt über die Sommerferien einen Bedarfsplan. „Wir wollen aber schon frühzeitig signalisieren, wie wichtig dieses Anliegen ist“, sagte Frank Jakobs von der Stadtschulpflegschaft. Die Zustimmung bei der Kartenaktion gehe über alle politischen Einstellungen hinaus: „Das ist die Meinung der Eltern.“
Bündnis kritisiert „Schwarzer-Peter-Spiel“
Als Besitzer der Duisburger Grundschulen ist die Immobiliengesellschaft IMD auch zuständig für die Hausmeister. Doch solange die Politik nicht den nötigen finanziellen Rahmen schafft, kann das IMD nicht mehr Hausmeister einstellen. „Parteien und IMD schieben sich in einem Schwarzer-Peter-Spiel gegenseitig die Schuld zu“, sagte Norbert Müller von der Bildungsgewerkschaft GEW.
Um diese kund zu tun, versammelt sich das Bündnis am Donnerstag um 15.15 Uhr am Duisburger Rathaus - eine Viertelstunde vor Beginn der Ausschusssitzung. „Wir bringen jede einzelne Postkarte mit. Dafür brauchen wir mindestens eine Schubkarre“, sagte Norbert Müller von der GEW. Die Karten sollen dann dem Schulausschuss übergeben werden.
Ein Hausmeister, der sich in seinem Objekt auskennt, sei vor allem an Grundschulen wichtig. Seit zwei Jahren fordert das Bündnis daher einen eigenen Hausmeister für jede Schule. „Viele Kinder sehen in ihm den Chef der Schule“, betonte Müller. Ein einziger Betreuer für zwei Objekte sei vor allem im Ganztagsbetrieb problematisch; Beschwerden über Unbefugte in den Gebäuden hätten sich gehäuft. Das Bündnis sieht nun die Sicherheit an Schulen gefährdet. „Es ist eine Kernaufgabe der Politik, für Sicherheit zu sorgen. Davor kann man sich nicht einfach drücken“, so Müller.