Duisburg. . Wenn eine Beziehung in die Brüche geht, dann leiden die Kinder - oder die Haustiere. In einem erbitterten Rechtsstreit kämpfen zwei Duisburger um Hund Sammy. Das geliebte Tier will keiner hergeben. “Ich habe den kleinen Scheißer groß gezogen.“

Das Landgericht ist auf den Hund gekommen. Sammy heißt er. Der Labrador (7) ist Objekt eines erbittert geführten Rechtsstreites vor der 5. Zivilkammer. Herrchen und Frauchen hatten den Vierbeiner in glücklichen Zeiten angeschafft. Doch die Beziehung ging in die Brüche und die beiden Ex-Lebensgefährten streiten sich nun um Sammy.

Dabei war zunächst alles friedlich verlaufen. Anderthalb Jahre lang betreuten die Kontrahenten den Hund in 14-tägigem Wechsel. „Aber dann hat er ihn mir einfach nicht wieder gebracht“, beklagte Frauchen und zog vor den Kadi.

In erster Instanz urteilte das Amtsgericht, Sammy solle weiter regelmäßig das Zuhause wechseln. „Laut einem psychologischen Gutachten schadet ihm das nicht“, trumpft Frauchen auf.

Eine simple Eigentumsfrage

Herrchen passte das aber nicht. Er legte Berufung ein. Nun müssen drei Berufsrichter unter Vorsitz des Landgerichtspräsidenten Dr. Wilfried Bünten die Sache erneut aufrollen.

Kern des Rechtsstreites ist eine simple Eigentumsfrage: Gehört der Hund beiden oder einem alleine? „Analogien zum Familienrecht kommen nicht in Betracht“, musste der Vorsitzende die übereifrigen Parteien belehren.

"Ich habe den kleinen Scheißer groß gezogen"

Verzichten will niemand: „Für mich war der Hund Kind-Ersatz. Ich habe den kleinen Scheißer groß gezogen“, weinte Frauchen. „Sie hat den Hund dick gefüttert. Wenn er noch ein paar Jahre lang leben soll, darf er nicht bei ihr bleiben“, wetterte Herrchen.

Beide Seiten ließen Zeugen aufmarschieren um Mit- oder Alleineigentum zu beweisen. Frauchens Mutter gab an, sie habe ihrem Ex-Beinahe-Schwiegersohn die Hälfte des Kaufpreises für den Vierbeiner als Geburtstagsgeschenk für ihre Tochter ausgehändigt. Herrchens Vater konnte sich genau erinnern, dass auf dem verschwundenen Kaufvertrag für das Tier nur der Name seines Sohnes gestanden habe.

Der Hund kam nicht zu Wort. Das Urteil wird am 14. Juli verkündet.