Duisburg. .
Die Klinik in Fahrn verfügt über die Spezialstation „Stroke-Unit“, in der Schlaganfall-Patienten behandelt werden. Zurzeit werden vier neue Operationssäle gebaut. Auch das Meidericher Herzzentrum wird in einigen Jahren hierher verlagert.
Das größte Gemälde vom Niederrhein ist hier zu finden. Tatsächlich verteilen sich bunte Szenen auf einer Wand über vier Etagen. Das künstlerische Werk mit dem Titel „Lebenswandel“ ziert einen Treppenaufgang im Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord. Kunst ist ein Hobby von Manfred Rönfeld. Das ebenso raumgreifende Werk auf der anderen Seite, das sich mit dem „Strukturwandel“ auseinandersetzt, hat der Architekt und Technische Direktor des Hauses selbst entworfen.
Inbetriebnahme Ende Juni
Aber sein Hauptthema in der Klinik mit 430 Planbetten, von Patienten auch gern „Fahrner Krankenhaus“ genannt, sind zurzeit die Baumaßnahmen. Ende Juni soll ein Trakt mit neuen OP-Sälen in Betrieb genommen werden, nach anderthalbjähriger Bauzeit. Und in fünf bis sechs Jahren wird auch die Herzklinik von Meiderich hierher ziehen.
Denn beide, das Krankenhaus Duisburg-Nord und die Herzklinik, gehören zum „Evangelischen und Johanniter Klinikum Niederrhein“, kurz EJK. Zwei weitere Betriebsteile dieses Verbundes mit Hauptsitz in Fahrn sind das Johanniter-Krankenhaus in Oberhausen und das Ev. Krankenhaus Dinslaken.
Ev. Krankenhaus Duisburg-Nord
Fachlich übergreifende Versorgung
Es ist ein imposanter Zusammenschluss, ab Januar 2010 mit gemeinschaftlichem Budget von über 160 Mio Euro, und wirtschaftlich gesund. Das EJK ist der größte evangelische Krankenhausträger im Rheinland mit mehr als 2300 Mitarbeitern. Soweit der organisatorische Überbau. Im Mittelpunkt aller baulichen und wirtschaftlichen Entwicklungen aber stehen die Patientinnen und Patienten. Im Ev. Krankenhaus Duisburg-Nord werden sie betreut in vielen medizinischen Disziplinen - wie Schlaganfall-Spezial-Station, Neurologie, Augenklinik.
Alle drei sind vereint im „Kopfzentrum“ des Krankenhauses. Dazu gehören zudem die Neurochirurgie, Hals-Nasen-Ohren-Klinik sowie Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Fachlich übergreifende Versorgung ist das Ziel.
Über 1000 Patienten pro Jahr
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Von besonderer Bedeutung für die schnelle und oft lebensrettende Versorgung von Schlaganfall-Patienten ist die „Stroke Unit“. Nur zwei solcher hoch spezialisierten Stationen gibt es im der Stadt. Die Stroke-Unit in Fahrn ist zertifiziert von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und dient der überregionalen Versorgung von Betroffenen.
„Unsere sechs Betten sind immer belegt“, sagt Dr. Ralph Ewerhart, der die Station leitet und sich mit seinem Team um über 1000 Patienten pro Jahr kümmert. Rund um die Uhr gilt die Aufmerksamkeit den schwer Erkrankten.
Ewerhart: „Von 8 bis 20 Uhr ist auf der Stroke Unit ein Arzt im Einsatz. Auf der Station geht es um rasche Diagnose der genauen Ursache des Schlaganfalls, um schnellstmöglich behandeln zu können, weitere Schlaganfälle und andere schwere Folgen vom Patienten abzuwenden. So können in den ersten Stunden manche Gerinnsel im Gehirn noch aufgelöst werden.
30.000 ambulante Kontakte
Nach durchschnittlich zwei bis drei Tagen werden die Patienten dann in der Regel auf die neurologische Normalstation verlegt. Chef dieser Station und zugleich Ärztlicher Direktor des gesamten Hauses ist Dr. Holger Grehl.
Seine Abteilung kann ausgefeilte Untersuchungen am Nervensystem mittels modernster Messgeräte vornehmen. „Vom Fuß bis zum Gehirn können wir alles durchmessen“, so der Fachmediziner. Ihm - und auch anderen Abteilungen - zur Seite stehen mehrere CT und MRT, Millionen Euro teure Geräte, mit denen 7000 Patienten pro Jahr untersucht werden.
13.000 Menschen insgesamt werden jährlich in Fahrn behandelt, dazu kommen 30.000 ambulante Kontakte. Neu an Bord ist eine Abteilung für Herzinsuffizienz und Kunstherzversorgung.
Zurzeit im Bau: vier nagelneue Operationssäle mit allem Komfort, was die Sterilität betrifft, von der Klimatisierung bis zum streng getrennten Lager mit OP-Materialien. Weitere drei Säle werden ebenso steril versorgt und nachgerüstet.