Duisburg. . Das Aktionsbündndnis “Duisburg gegen Schlaganfall“ veranstaltet am Freitag, 6. Mai, von 11 bis 16 Uhr einen Informationstag am Stadttheater. Prominenter Gast ist Dr. Marianne Koch.

Kochen und möglichst in Ruhe mit der Familie essen. Ab und zu den Blutdruck messen. Nachsehen lassen, ob man „Zucker“ hat: Jeder Einzelne kann selbst etwas tun, um dem gefürchteten Schlaganfall vorzubeugen. Und das ist gar nicht so schwierig. Diese Botschaft vermitteln Bärbel Nacimiento und Simone Herf immer wieder.

Als spezielle „Schlaganfallberaterinnen“ arbeiten sie im Wedau-Klinikum und im Ev. Krankenhaus Duisburg-Nord. Beide machen mit, wenn sich am Freitag, 6. Mai, am Duisburger Stadttheater alles um den „Aktionstag Schlaganfall“ dreht. Hier sind sie nicht allein mit ihrem Anliegen, von 11 bis 16 Uhr allen interessierten Menschen guten Rat anzubieten. Sie haben Unterstützung von prominenter Seite. Die Ärztin und Schauspielerin Marianne Koch wird in dieser Zeit zwei Podiumsdiskussionen mit Experten leiten.

2000 Schlaganfälle jährlich

„Wir möchten die Zahl der Schlaganfälle verringern“, unterstreichen die beiden Chef-Neurologen Dr. Holger Grehl (Ev. Krankenhaus Nord) und Prof. Wilhelm Nacimiento (Klinikum) angesichts der 2000 Schlaganfälle, die Duisburger Frauen und Männer jährlich außer Gefecht setzen, das Ziel des Aktionsnachmittags. Mit weiteren Medizinern werden sie Betroffenen, aber auch Angehörigen und allen anderen Gästen als Gesprächspartner zur Verfügung stehen.

Dabei wird es um Fragen der Diagnose und Behandlung ebenso gehen wie um Aufklärung über Risikofaktoren. ­Bärbel Nacimiento, die sich im Klinikum gemeinsam mit ­Ulrike Berzen-Elm ehrenamtlich um die Schlaganfallberatung kümmert: „Man kann vorbeugen und man kann sich oftmals auch erholen von der Krankheit. Ein Beispiel dafür ist meine Kollegin, die selber drei Schlaganfälle hinter sich hat und den Betroffenen Mut machen will.“

Schlaganfall

Sind Blutbahnen beispielsweise durch Arterienverkalkung oder infolge einer Embolie verengt, droht eine Sauerstoffunterversorgung im Gehirn und damit ein Schlaganfall.
Sind Blutbahnen beispielsweise durch Arterienverkalkung oder infolge einer Embolie verengt, droht eine Sauerstoffunterversorgung im Gehirn und damit ein Schlaganfall. © Knut Vahlensieck
Wer sich sehr gesund und ausgewogen ernährt und außerdem viel Sport treibt, kann das Schlaganfallrisiko verringern. (Bild: Imago)
Wer sich sehr gesund und ausgewogen ernährt und außerdem viel Sport treibt, kann das Schlaganfallrisiko verringern. (Bild: Imago) © imago stock&people
Rauchen, Stress...(Bild: Imago)
Rauchen, Stress...(Bild: Imago) © imago stock&people
... und Alkohol erhöhen dagegen das Schlaganfallrisiko. (Bild: Imago)
... und Alkohol erhöhen dagegen das Schlaganfallrisiko. (Bild: Imago) © imago stock&people
Diabetiker, Menschen mit Herzrhythmus- und Fettstoffwechselstörungen gehören zur Risikogruppe und sollten sich daher regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen. (Bild: Imago)
Diabetiker, Menschen mit Herzrhythmus- und Fettstoffwechselstörungen gehören zur Risikogruppe und sollten sich daher regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen. (Bild: Imago) © ddp
Die Symptome für einen Schlaganfall hängen davon ab, welcher Teil des Hirns angegriffen ist. (Bild: Imago)
Die Symptome für einen Schlaganfall hängen davon ab, welcher Teil des Hirns angegriffen ist. (Bild: Imago) © imago stock&people
Erste Zeichen können Depression, Sprach- und Bewusstseinsstörungen... (Bild: Imago)
Erste Zeichen können Depression, Sprach- und Bewusstseinsstörungen... (Bild: Imago) © imago stock&people
...Schwindel und Verwirrtheit... (Bild: Imago)
...Schwindel und Verwirrtheit... (Bild: Imago)
... Kopfschmerzen und einseitige Sehstörungen sein.(Bild: Imago)
... Kopfschmerzen und einseitige Sehstörungen sein.(Bild: Imago) © imago stock&people
Der Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem man schnellstmöglich den Notarzt rufen sollte. Denn jede Sekunde zählt. (Bild: Imago)
Der Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem man schnellstmöglich den Notarzt rufen sollte. Denn jede Sekunde zählt. (Bild: Imago) © imago stock&people
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Das A&O ist im Falle eines Falles die schnelle Reaktion. „Ein herabhängender Mundwinkel ist ein klares Zeichen. Aber auch, wer plötzlich Schwindel spürt oder keine Kraft mehr im Arm hat, wer plötzlich unter Taubheitsgefühl leidet oder unter Sehstörungen wie Tunnelblick oder schwarzen Flecken, sollte sich auf direktem Weg in die Klinik begeben - ohne zu zögern. Erst mal hinlegen und abwarten wäre ganz falsch“, warnt die Fachfrau.

Schnelle Hilfe zählt

Rasche Hilfe ist das Wichlebetigste. Doch schon vorher kann man auf sich achten, das Bewusstsein für den eigenen Körper ein bisschen schärfen. Denn sämtliche Dinge, die negativ auf die Blutgefäße wirken, begünstigen einen Schlaganfall: Bluthochdruck zum Beispiel.

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„Die Adern leiern sozusagen aus. Dabei wissen viele Menschen überhaupt nicht, dass ihr Blutdruck zu hoch ist“, hat Bärbel Nacimiento erfahren. „In der Apotheke kann man kostenlos nachmessen lassen. Am besten wäre ein eigenes Messgerät, das man morgens und abends regelmäßig nutzt.

Wer dann Medikamente verordnet bekommt, sollte darauf achten, dass die Dosis stets gut angepasst ist.“

Auch Diabetes kann in der Apotheke - und natürlich beim Arzt - getestet werden. Die Zuckerkrankheit bleibt ebenfalls häufig unerkannt und schädigt die Gefäße, wenn sie nicht therapiert wird.

Natürlich ist Bewegung gut, Rauchen gar nicht. „Wir empfehlen Nichtraucherkurse, die an zehn Terminen stattfinden und auch das mentale Problem mit ansprechen, um eine dauerhafte Befreiung von der Sucht zu erreichen. Manchem hilft auch Akupunktur. Teilweise gibt es Geld dazu von der Krankenkasse.“