Duisburg. . Die Eichenhornprozessionsspinner können gesundheitliche Schäden verursachen. Ein Schädlingsbekämpfer sprüht nun biologische Mittel in Duisburg-Buchholz gegen die Raupen.
Eigentlich sehen sie ja ganz possierlich aus und überhaupt nicht gefährlich. Aber wenn die Eichenprozessionsspinner erst einmal in ihrem dritten Larvenstadium (Mai/Juni) sind, dann können ihre Brennhaare erhebliche gesundheitliche Gefährdungen mit sich bringen. Um die Duisburger Grünanlagen vor dem Befall der Raupe zu schützen setzte die Stadt vergangene Woche Hubschrauber im Bereich der Sechs-Seen-Platte und des Parallelkanals ein. Jetzt rückt Ralph Schmidt mit seinem Unimog-Traktor den kleinen Tierchen im angrenzenden Waldstück der Waldschule Buchholz auf den Leib.
„Die Schulleitung hat sich beschwert, dass im vergangenen Jahr die Wiesen im Garten und im Hof der Schule voll mit den kleinen Härchen waren und das die Schüler sich dadurch überall Pusteln geholt haben“, sagt Schmidt, der in den vergangenen Wochen so viele Einsätze hatte, dass er sie kaum zählen kann. Die drei Zentimeter langen, mit Widerhaken versehenen Haare lösen durch das Nesselgift Thaumetopoein (Eiweißgift) unmittelbar nach der Berührung neben Augenreizungen, Ausschlag, Hautentzündungen, Reizungen der Atemwege, Schwindel und Fieber aus. Die Brennhaare können immer wieder Reaktionen auslösen, da sie ihre Wirkung etwa ein Jahr lang behalten.
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400 Liter biologisches Mittel
Um die Schüler der Waldschule in diesem Jahr vor Pusteln zu schützen, schmeißt Schmidt seine 60 bar starke „Turbosprühkanone“ an. Mit Volldruck sprüht der Schädlingsbekämpfer rund 400 Liter biologische Mittel meterhoch auf fast 100 Bäume in Buchholz. Seine Hochleistungsdüsen machen zwar ordentlich Lärm, aber Schmidt verspricht, dass sie dafür auch effektiv seien. Nachdem er seine Motoren abgestellt hat, rieselt es noch eine Weile aus den Baumkronen. Der Schädlingsexperte ist zufrieden: „Der Bazillus, den wir versprüht haben, ist für Menschen und Natur vollkommen ungefährlich, aber er wirkt auf den Darmtrakt der Raupen, so dass sie keine Nahrung mehr aufnehmen können und in ein paar Tagen verenden.“
Doch auch für den starken Unimog, der sich seinen Weg durch Büsche und Gestrüpp bis an den Schulhof gebahnt hat, ist irgendwann Schluss und Schmidt muss feststellen, dass er längst nicht alle Bäume in dem Waldstück besprühen kann. „Dafür muss dann doch ein Hubschrauber her. Aber wir haben einiges geschafft“, sagt er.