Er ist der Vogel des Jahres 2008. Zurzeit hält sich der Langstreckenzugvogel im warmen Südafrika auf.In Duisburg brüten noch 15 Paare. Namensgeber für Pfandsiegel

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ZUM KUCKUCK Benannt wurde er nach dem Klang seines Balzrufes, der ihm auch die Erwähnung in zahlreichen Volksliedern einbrachte: Der Kuckuck ist nun auch der Vogel des Jahres 2008.

Obwohl ihn fast jeder kennt, haben die wenigsten den scheuen, taubengroßen Vogel je gesehen. "Im Raum Duisburg haben wir noch eine Population von etwa 15 Brutpaaren", schätzt der örtliche NABU-Vorsitzende Jürgen Hinke, in ganz Deutschland sind es noch etwa 100 000. Ihr Lebensraum ist vielerorts bedroht. "Der Kuckuck braucht eine vielseitige Umgebung aus Bäumen, Hecken und Gewässern", erklärt Hinke. "Hier wurde durch den Bau der Regattabahn und die damit verbundene Abholzung ein mögliches Rückzuggebiet zerstört." Außerdem entziehen Insektengifte und angelegte Monokulturen in Wäldern dem anspruchvollen Tier die Nahrungsgrundlage.

Der Vogel des Jahres 2008 benötigt zum Überleben eine Umwelt mit großer Artenvielfalt, denn er ernährt sich ausschließlich von Großinsekten wie Libellen, Heuschrecken und - für Vögel besonders ungewöhnlich - von schwer verdaulichen, behaarten Schmetterlingsraupen. Außerdem, dafür ist der Kuckuck weithin bekannt, legt das Weibchen seine Eier in fremde Nester: in die von Bachstelze, Rotkehlchen oder Zilpzalp. In einer Kuckuck-freundlichen Umgebung müssen daher auch diese Wirtvogelarten vertreten sein, die unwissentlich die Aufzucht des fremden Kükens übernehmen.

Helfen kann man dem gefiederten Brutparasiten deshalb weder durch das Angebot von Nistplätzen noch durch Zufütterung, nur durch den Erhalt eines intakten Ökosystems. Nun sind auch die Duisburger gefragt: Wer den typischen Kuckuck-Ruf hört, wird gebeten, dem NABU Zeit und Ort mitzuteilen. Hinke vermutet noch unentdeckte Exemplare.