Eichenprozessionsspinner breitet sich jetzt auch in Duisburg aus und sorgt mit seinen Haaren bei Menschen für heftige allergische Reaktionen. "Augen auf" bei stattlichen Eichen an Alleen und in Parks

Kleine Raupe, große Wirkung: Der Eichenprozessionsspinner macht sich breit in unseren Breiten, und wer ihn sieht, sollte tunlichst das Weite suchen: Die Vorstufe eines Schmetterlings ist nämlich mit "Brennhaaren" ausgestattet, die mit ihrem Nesselgift auch in größeren Entfernungen noch für heftige allergische Reaktionen beim Menschen sorgen können.

Grünlicher Körper, strahlend-weiße Haare - eigentlich ganz hübsch sind die wenige Zentimeter kurzen Tierchen mit dem langen Namen. Den tragen sie übrigens völlig zu recht, erklärte Förster Axel Freude: Vom Fuß der Eichen führt nachts eine wahre Prozession in die Höhe des Stammes, den nahrhaften Blättern entgegen. Morgens geht's in die umgekehrte Richtung, zum heimatlichen "Gespinst" am Boden.

Für die Plagen beim Menschen sind die Haare der Viecher verantwortlich. Sie brechen ab, werden vom Winde verweht, finden sich sogar in der zum Trocknen aufgehängten Wäsche. Und: Die Eichenprozessionsspinner befinden sich auf dem Vormarsch. Seit 2001, so Freude, sei eine "massive Vermehrung" festzustellen, wahrscheinlich durch das zunehmend mildere Klima. Dabei war Duisburg in den letzten Jahren noch weitgehend verschont geblieben.

2007 wurde die Raupe in Walsum geortet, dann im linksrheinischen Stadtgebiet und jetzt erstmalig auch im Sportpark Wedau. "Bisher sind das Einzelfunde", sagt Freude, und die beseitige man mit hohem Aufwand: durch Absaugen oder Abflämmen mit einem Brenner, im frühen Raupenentwicklungsstadium auch durch ein Bazillus, das großflächig vom Hubschrauber verteilt werden kann.

Am liebsten sind den Spinnern einzeln stehende, stattliche Eichen, etwa an Alleen oder in Parks, weiß Freude: "Im Wald haben wir bisher keine beobachtet." Eltern und Erzieher sollten an solchen Stellen aufmerksam sein, um Kinder vor unvorsichtigem Kontakt zu schützen. Wer Raupen oder verdächtige Gespinste an Bäumen findet, sollte sie melden (Call Duisburg: Tel: 94 000). Freude: "Wir sind dankbar für jeden Hinweis."

Die Raupen gibt's noch bis in den Juli, dann verpuppen sie sich. Ihre Härchen aber bleiben noch bis September "im Umlauf", warnt Freude vor voreiliger Vorfreude.