Duisburg. . Vorfreude ist die schönste Freude: Italo-Pop-Sänger Nek sparte sich bei seinem Konzert im Theater am Marientor seinen größten Hit “Laura non c’è“ bis zum Ende auf. Da gab es für die rund 500 Zuschauer dann auch kein Halten mehr.
Seinen bekanntesten Hit sparte sich Italo-Pop-Sänger Nek fast bis zum Ende seines Konzerts am Freitagabend auf. Rund 500 Fans, zumeist mit italienischen Wurzeln, waren ins Theater am Marientor gekommen, um „Laura non c’è“ zu hören.
Selten war das TaM so leer, aber mit Sicherheit war es noch nie so laut. Ausgelassen tanzten die Zuschauer zwischen den Reihen, sangen mit, feierten ihren Star – und der zeigte, dass er noch weit mehr kann als „Laura non c’è“.
In Jeans und grauem T-Shirt kommt Nek auf die Bühne, er trägt weiße Turnschuhe, das schwarze Haar ist hoch gegelt. Nek erscheint so schlicht wie das Bühnenbild, nur ein großes Schlagzeug und einige Verstärker stehen da; dazu kommt eine Lichtshow. Geübt hebt er seinen tätowierten Arm und verteilt ein paar Handküsschen, die Menge jubelt ihm zu. Man merkt ihm an, dass er oft vor großem Publikum spielt; gerade befindet er sich auf Europa-Tournee mit einem Best-Of-Album. Als Nek den ersten Akkord auf seinem Bass anstimmt, kreischen seine Fans wie verrückt.
Die Band als "Familie"
Er spielt eingängige Pop-Melodien, Lieder wie „Senza te“ und „Sei grande“. Seine Band, seine „Familie“, wie Nek sie nennt, unterstützt ihn mit rockigen Rhythmen. Es dauert ganze zwei Lieder, bis das Publikum kurzerhand die Sitzordnung aufhebt und nach vorne zur Bühne strömt. Die Fans springen und tanzen wie verrückt, können jedes Lied auswendig. Nek genießt die tolle Stimmung und geht auf sein Publikum ein wie ein großer Weltstar. Schnell hat er die Nationalitäten-Frage geklärt, nach einigen artig gelernten Sätzen auf Deutsch spricht er Italienisch. Anerkennend verschränkt er die Arme, als seine Fans die Refrains in seiner Muttersprache wie aus einem Mund mitsingen.
Nur einmal noch setzen sich die Gäste. Denn Nek kann auch anders: Mit seiner einfühlsamen Stimme singt er Romantisches und Trauriges aus einem Akustik-Album, dazwischen spielt er Mundharmonika. Kaum einer kommt um eine Gänsehaut herum. „Mir wurde gesagt, das deutsche Publikum sei kalt“, sagt Nek. „Wie konnte man mir so etwas sagen?“ Doch die besinnliche Atmosphäre währt nicht lange, immer wieder stellt sich die eine Frage: „Dov’è Laura?“ – Wo bleibt Laura?
Kein Halten mehr beim größten Hit
Dann endlich erlöst Nek seine Fans und spielt seinen größten Hit, im Theater gibt es kein Halten mehr. Der Sänger wirbelt beim Bass-Solo über die Bühne, die Zuschauer liegen sich in den Armen oder stehen auf den Sitzen.
Drei Zugaben gibt Nek, er genießt den Jubel, lässt sich fotografieren. Dann ist es vorbei. Eindrucksvoll hat Nek , in Italien ein Star, zwei Dinge bewiesen: Was für ein vielseitiger Sänger er ist – und wie man aus dem Theater am Marientor eine brodelnde Konzerthalle machen kann.