Duisburg. .
„All you need is love“ hieß es im Duisburger Theater am Marientor bei der Premiere des Beatles-Musicals. Fans der britischen Kultband wurden in die 60er Jahren versetzt, als Paul, John und Co. die erste Massenhysterie weiblicher Fans auslösten.
Das Original bleibt unübertroffen. Für alle Zeiten. Doch die Kopie kommt verdammt nah dran. Zum Abschluss ihrer Tournee gastierte das Beatles-Musical „All you need is love“ im Theater am Marientor. Die Gruppe „Twist & Shout“ ließ die legendären Pilzköpfe auferstehen. Die zweieinhalbstündige Duisburg-Premiere war ein musikalisches Highlight.
In der international ausgezeichneten Tribute-Show des Produzenten Bernhard Kurz („Stars in Concert“) wurden mehr als 30 unvergessene Beatles-Hits präsentiert. Historisches Filmmaterial flimmerte über eine Großleinwand und würzte den Auftritt der Coverband.
In die 60er Jahre versetzt
Zu den Songs wie „Love me do“, „Help“ oder „Yesterday“ wurde in kleinen szenischen Darstellungen und Episoden die Geschichte der Gruppe erzählt und die unvergleichliche Karriere von John, Paul, Ringo und George beleuchtet - von ihren Anfängen im Hamburger Star-Club bis hin zu ihrem letzten Konzert Ende 1969 hoch oben auf dem Dach eines Bürogebäudes in London. Kurze Zeit später gab Paul McCartney die Auflösung der Liverpooler Gruppe bekannt. Die Beatles-Fans trugen rund um den Globus Trauer.
Als „Twist & Shout“ die Bühne betrat, fühlte sich das Publikum in dem nicht ganz gefüllten Theater mit einem Schlag in die 60er Jahre versetzt. Und damit in eine Zeit, in der die Pilzköpfe die erste Massenhysterie weiblicher Fans auslösten und jede Menge Slips ekstatischer Mädchen auf die Bühnen flogen. So weit ging die Begeisterung am Mittwochabend nun doch nicht. Die Mädels behielten brav die Hosen an.
Fetzige Show
Nicht nur optisch spiegelten die Musical-Darsteller John, Paul, George und Ringo wider, auch die stimmliche Ähnlichkeit war frappierend. Da spielte es überhaupt keine Rolle, dass die Mc-Cartney-Kopie auf der TaM-Bühne mit der rechten Hand in die Saiten griff und zum „Hey-Jude“-Finale vom Keyboard geärgert wurde und nicht immer die Einsätze stimmig waren. Was soll’s? Das waren doch nur Nebensächlichkeiten, die den prächtigen Gesamteindruck nicht schmälern konnten. Das Premierenpublikum hatte einen tollen Abend mit hinreißenden Songs, einer fetzigen Show (warum wurde eigentlich der eher irritierende Begriff Musical gewählt?) und eine großartigen Band genossen, die ihre Vorbilder exzellent in Szene setzten.
Produzent Bernhard Kurz würde nächstes Jahr gerne wieder nach Duisburg kommen. Dem Publikum verriet er: „Es gibt keinen schöneren Abschluss unsers Musicals als im TaM. Ich hoffe, wir werden auch im Jahr 2011 den Weg nach Duisburg finden, um diesem wunderschönen Haus Leben einzuhauchen.“