Loveparade-Opfer nutzten die Telefonseelsorge im Bistum Essen
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Duisburg. .
Die Telefon-Seelsorge bleibt im Ruhrbistum eine zentrale Anlaufstelle für Menschen in Not. Rund 53.000 Anrufe gingen bei den entsprechenden Telefonstellen „Ruf und Rat“ in Bochum, Duisburg, Mülheim, Oberhausen und Essen ein.
Vor allem die Nachwirkungen der Loveparade-Katastrophe in Duisburg prägten viele Gespräche. Das ist die Bilanz 2010, die der Diözesanbeauftragte für die Telefon-Seelsorge im Bistum Essen, Olaf Meier, jetzt vorlegte.
230 Ehrenamtliche
Der Anteil der aus den Anrufen erwachsenden Beratungs- und Seelsorgegespräche ist gestiegen. Diese Anrufe nehmen rund um die Uhr insgesamt 230 Ehrenamtliche entgegen, begleitet von sieben Fachkräften für Ausbildung, Fortbildung, Supervision und Organisation. Telefon-Seelsorge funktioniert weiterhin geräuschlos als ökumenisches Projekt: In Bochum, Duisburg, Mülheim und Oberhausen tragen Caritasverbände und evangelische Kirchenkreise gemeinsam diesen Dienst, in Essen gibt es eine Kooperation zwischen beiden Konfessionen. Abgenommen haben zum Glück die Testanrufe scherzender Handy-Cliquen von Kindern und Jugendlichen.
Die bedrängende Perspektive, sich das Leben zu nehmen, wird dabei nicht nur am Telefon artikuliert, sondern auch im Internet - sei es bei der Chat-Seelsorge wie in Bochum, oder bei der Mail-Seelsorge wie in Duisburg. In beiden Seelsorgen besteht zudem die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch in den jeweiligen Krisenbegleitdiensten. Rund 280 Live-Gespräche mit Suizidgefährdeten oder mit Angehörigen von Menschen, die sich umgebracht haben, wurden geführt.
Rat und Hilfe am Hörer
Viele hundert Anrufer suchten speziell nach der Loveparade-Katastrophe Rat und Hilfe am Hörer. Einsame Menschen, die sonst keinen Menschen haben, mit dem sie ihr Erschrecken und ihre Trauer teilen konnten, suchten Gesprächspartner. In den Wochen nach dem grausamen Ereignis unterstützte die Telefon-Seelsorge die Hotlines lokaler und regionaler Radio- und Fernsehsender. Zudem machte „Ruf und Rat“ mit beim von der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft eingerichteten „Bürgertelefon für Loveparade-Opfer.“
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