Duisburg. . Zwei Duisburger schafften es an die Spitzen der Evangelischen Kirche und des CVJM Deutschland: Präses Nikolaus Schneider aus Huckingen und Dr. Roland Werner, der aus Beeck stammt. Ihre Werdegänge im Rückblick.
„Die Wege des Herrn“ werden oft zitiert, wenn es um unerklärliche Fügungen des Schicksals geht. Jetzt führten sie zwei Duisburger an den Spitzen der Evangelischen Kirche und des Christlichen Vereins junger Menschen (CVJM) zusammen. Präses Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, aus Huckingen, und Dr. Roland Werner, der seit dem 1. April Generalsekretär des CVJM-Deutschland ist und aus Beeck stammt.
In Kassel wurde er von Schneider am Palmsonntag in sein Amt eingeführt. Im Juli letzten Jahres berief eine außerordentlichen Mitgliederversammlung des CVJM-Gesamtverbandes in Frankfurt Werner zum Generalsekretär . Gesucht wurde „ein innovativer, visionärer und strategischer Fürsprecher für die Jugend“.
Die frühen Jahre
Schneider wurde 1947 geboren, Werner zehn Jahre später. Schneider wuchs in Huckingen auf, Werner in Beeck. Der eine in „Sichtweite“ der Mannesmann-Hütte, der andere im Schatten der Hochöfen von Thyssen. Ein Jahr nachdem der heutige Präses der Evangelischen Kirche am Steinbart-Gymnasium sein Abitur gemacht hatte (1966), wechselte Werner von der Grundschule Lange Kamp ans Landfermann-Gymnasium, wo er 1976 die Reifeprüfung ablegte.
Im gleichen Jahr begann der Beecker „Jung“ das Studium in Marburg, während der Huckinger Schneider ordiniert wurde und als Pastor im Hilfsdienst begann.
"Sehr dankbar"
„Wir sind sehr dankbar, dass wir mit Dr. Roland Werner so schnell eine profilierte Persönlichkeit mit vielfältigen Erfahrungen in der Arbeit mit jungen Menschen und in der Zusammenarbeit mit anderen Werken berufen konnten, die unseren Wünschen und Erwartungen aufs Äußerste entspricht,“ so Karl-Heinz Stengel, ehrenamtlicher Präses des CVJM in Deutschland.
Werner war im CVJM Beeck aktiv. Er studierte Evangelische Theologie, Semitistik, vergleichende Religionswissenschaft und Afrikanistik. 1986 promovierter er zum Dr. phil. Gemeinsam mit seiner Frau Elke leitet er die ökumenische Gemeinschaft Christus-Treff in Marburg, eine missionarische Arbeit, die Hunderte Menschen erreicht, Ableger in Jerusalem und Berlin hat.
Das neue Testament "in lesbarer Sprache"
Darüber hinaus, so schreibt der CVJM, habe er vielfältige Erfahrungen als Verkündiger in Deutschland und anderen Ländern. So auch beim christlichen Jugendkongress Christival, dessen ehrenamtlicher Vorsitzender er 16 Jahre war. Viele Bücher stammen aus seiner Feder. Sein letztes Projekt ist eine Neuübersetzung der Bibel ins Deutsche: „das buch.NT“– das neue Testament „in lesbarer Sprache“, wie der CVJM lobt.
Im Blick auf die Zukunft des Christlichen Vereins junger Menschen sagt er: „Die gute Nachricht von Jesus Christus eröffnet ungeahnte Lebenshorizonte und schenkt eine Basis, auf der das Leben gelingen kann. Als christliche Jugendbewegung möchten wir mit Wort und Tat, mit ganzem Einsatz und Fantasie der Liebe mithelfen, dass in unserer Gesellschaft und gerade unter jungen Leuten Glaube, Hoffnung und Liebe wieder ins Zentrum rücken.“