Der CVJM feiert in seinem Haus an der Claubergstraße den 100. Geburtstag des Vereins
Das Kürzel CVJM könnte auch für „Cooler Verein junger Menschen” stehen. Diesen Eindruck vermitteln die Jugendlichen, die das Angebot gern annehmen. Tatsächlich steht das C für „Christlich”. Coolness und christliche Werte - passt das zusammen? Im CVJM Duisburg scheint beides Hand in Hand zu gehen. 100 Jahre hatten die beiden Cs nun Zeit zusammenzuwachsen. In diesen Tagen feiert der Verein seinen Geburtstag.
Billardspiel und Kickertisch
Am Kicker kämpfen Borussia Dortmund und die Bayern um den Sieg, nebenan rollen Billiardkugeln über den grünen Filz, Tischtennisbälle werden über die Platte gedroschen. Im CVJM-Haus an der Claubergstraße zeigt sich der Verein von seiner aktiven Seite. Die Jugendlichen kommen her, um Freunde zu treffen und Spaß zu haben. „Die reden auch nicht den ganzen Tag über Jesus”, grinst Nadim Arbib. Vor einem halben Jahr tauchte der 14-Jährige zum ersten Mal hier auf; Freunde hatten ihm davon erzählt. Inzwischen kommt er „immer, wenn's geöffnet ist”.
Offene Jugendarbeit
„In der Jugendarbeit sind wir nicht offensiv-missionarisch”, bestätigt Geschäftsführerin Petra Meister. „Die Religion unserer Besucher spielt keine Rolle.” Natürlich gibt's auch mal Streit - was wären pubertierende Teenager ohne Auseinandersetzungen. Geht's zu heiß her, glätten Meister und ihre Mitarbeiter die Wogen. „Wir wollen, dass auch die Schwächeren sich hier wohlfühlen.”
Jugendliche kommen regelmäßig ins Haus
Wohl fühlen sich im Haus alle. Rund 30 Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren kommen regelmäßig. Angelika Komanek, 2. Vorsitzende des CVJM Duisburg, kennt den Grund: „Das kennen viele gar nicht mehr, dass sie so geachtet werden, wie sie sind.”
Vertrauen ist wichtig
Auch Vertrauen ist wichtig. „Wir versuchen ganz langsam, zu jedem eine persönliche Beziehung zu bekommen”, berichtet Meister. Oft dauere es Monate, manchmal ein Jahr, bis die Jugendlichen auftauen. Da ist es hilfreich, dass Nachwuchs für die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter quasi aus den eigenen Reihen kommt. Marcel Krüger ist so einer, den die heutigen Besucher als einen der ihren akzeptieren. Seit sieben Jahren kommt der heute 22-Jährige regelmäßig her – zunächst als Gast, inzwischen mehr als Mitarbeiter: „Wenn ich die Zeit hab, mach ich mit.”
Immer wieder eine Herausforderung
Was hat sich geändert in 100 Jahren CVJM? Vorstandsmitglied Ullrich Heidel, seit 30 Jahren dabei, muss es wissen. „Das Publikum ist teilweise schwieriger geworden.” Komanek ergänzt: „Es ist immer wieder eine neue Herausforderung.” Genau darauf freuen sich die Mitarbeiter des CVJM.