Duisburg. . Für 2010 verzeichnete der Duisburger Hafen einen Gesamtumschlag von 113 Millionen Tonnen und erreichte damit wieder Vorkrisen-Niveau. 23 Millionen Euro hat Duisport investiert. Künftig will die Hafengesellschaft auch außerhalb Duisburgs tätig werden.

Der Hafen brummt. Der Umschlag hat fast schon wieder Vorkrisen-Niveau erreicht, vor allem der Container-Verkehr macht Hafen-Chef Erich Staake Freude.

2,25 Millionen dieser weltweit transportierten Blechkisten wurden im vergangenen Jahre im Hafen zwischen Schiff, Lkw und Zug umgeschlagen, 25 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Alle acht Container-Terminals seien ausgelastet, berichtete Staake. Die Zuwächse bestärkten die Hafengesellschaft, die Kapazitäten weiter auszubauen.

So wird auf dem früheren Güterbahnhofsgelände in Hohenbudberg ein Terminal entstehen, und auch die Bahn baut für 100 Millionen Euro eine Container-Drehscheibe in Meiderich für den Verkehr zu den belgischen und niederländischen Seehäfen, die Ende 2012 fertig sein soll.

Nach einem krisenbedingten Umschlags-Tief von 44 Millionen Tonnen im Jahr 2009 kam der Hafen im abgelaufenen Jahr wieder auf 54 Millionen Tonnen, ein Wert wie 2008 und 2007. Rechnet man zu den öffentlichen Häfen die Häfen der Industrie, vor allem also der Stahl-Hersteller, kam Duisburg auf einen Gesamtumschlag von 113 Millionen Tonnen.

23 Millionen Euro wurden investiert

Investiert wurden durch Duisport im letzten Jahr 23 Millionen Euro. Unter anderem wurde am Parallelhafen ein ausgedientes Tanklager umstrukturiert einschließlich neuer Kaimauern. Im Sommer sollen die Arbeiten beendet sein. Eine weitere größere Investition war der Bau einer Verpackungshalle am Nordhafen in Ruhrort (früherer Freihafen).

Investiert wurde und wird auch von den Hafennutzern. Kühne + Nagel erweitert seine Kapazitäten auf dem Logport-Gelände, Bertschi baut einen zweiten Kran auf seinem erst Ende 2009 eröffneten Terminal in Rheinhausen, und die Deutsche Bahn verdoppelt und baut ihre Umschlagskapazitäten für Importkohle auf der Kohleinsel in Ruhrort auf 10 Millionen Tonnen. Staake: „Die Investitionen unserer Partner tragen dazu bei, dass der Job-Motor Hafen weiter auf vollen Touren läuft.“

Künftig will die Hafengesellschaft auch außerhalb Duisburgs tätig werden

Für die Zukunft will die Hafengesellschaft verstärkt außerhalb Duisburgs tätig werden, Transportketten über Schiene und Wasserstraße organisieren, Flächen vermarkten und sich bei Unterhaltung und Betrieb von Häfen engagieren. Im Blick sind dabei sowohl das Ruhrgebiet als auch der Niederrhein. Für die Entwicklung von Häfen und Hafenterminals rund um den Globus wurde zudem 2010 eine gemeinsame Firma mit Hochtief gegründet.

Zurückhaltend äußerte sich Staake zu den Plänen des Berliner Wirtschaftsministeriums, sich vom Drittelanteil des Bundes am Hafen zu trennen (die beiden anderen Anteilseigner sind das Land NRW und die Stadt Duisburg). Das Aktienpaket sei noch nicht ausgeschrieben, aber es gebe „einige Dutzend“ mögliche Interessenten. Eine Beteiligung niederländischer oder belgischer Nordseehäfen, eventuell mit einer Duisport-Beteiligung an diesen, nannte Staake eine „interessante Perspektive“. Für 2011 erwartet er weitere Zuwächse beim Umschlag, wenn auch verhaltener als 2010.