Duisburg. Breite Gänge, niedrige Regale und gut ausgeschilderte Ware findet man im “Penny Markt“ in Duisburg-Buchholz. Für dieses Konzept bekam der Discounter jetzt das Etikett “Ausgezeichnet generationenfreundlich“ verliehen.

Die Duisburger werden älter. Mit dem demografischen Wandel beschäftigt sich nicht nur die Stadt, sondern inzwischen auch die Wirtschaft. In Buchholz gibt es den ersten seniorengerechten Supermarkt. Der Discounter „Penny Markt“ setzt in seinem Geschäft an der Sittardsberger Allee auf ein neues Konzept und bekam dafür das Etikett „Ausgezeichnet generationenfreundlich.“

Die Gänge sind breiter als in einem normalen Supermarkt. Einkaufswagen und Buggy passen problemlos nebeneinander. Cewin Civan sitzt im Rollstuhl. Frau Izet schiebt ihn. Durch die breiten Gänge kommt sie besser als in anderen Supermärkten. „Wir gehen hier gerne einkaufen, weil man das Geschäft gut erreichen kann und er schön groß ist“, erzählen die beiden. Noch etwas finden sie gut: Die Waren werden nicht so hoch gestapelt wie in anderen Filialen. So kann man auch die Produkte in den oberen Regalen gut erreichen. Doch auch diese Art zu stapeln erfordert mehr Platz.

Sortiment wird gut ausgeschildert

„Barrierearme Bauweisen kommen eben nicht nur Senioren, sondern auch allen anderen Kunden zugute“, erklärt Heike Tellermann. Die Bereichsleiterin ist für mehrere Filialen im Ruhrgebiet zuständig. Ein bisschen Glück, gibt sie zu, hatten sie allerdings auch. Ein Kriterium für die Vergabe des Siegels, das der Handelsverband Deutschland vergibt, sind zum Beispiel nah angrenzende Parkplätze mit stolperfreien, hellen Pflastersteine und eine gute Beschilderung. Dafür war bei der Umgestaltung des Platzes vor dem Gesundheitszentrum Sittardsberg rechtzeitig gesorgt worden.

Damit sich Kunden gut orientieren können, wird das Sortiment gut ausgeschildert. Über dem Weinregal steht nicht nur groß „Wein“ geschrieben, im Hintergrund sind klassische Gewölbe zu sehen. Das Suchen nach Joghurt und Milch entfällt, denn längliche Banner teilen das Regal ein. Damit wird ein weiteres Kriterium erfüllt, das bei der Siegel-Vergabe eine Rolle gespielt hat. In dem Kriterienkatalog ist übrigens auch vermerkt, dass die Grundpreis-Angabe mindestens in Schriftgröße elf an den Regalen angebracht werden muss.

Einige Händler bringen Lupen an

„Der demografische Wandel beschäftigt uns schon länger. Aus diesem Grund gibt es im Forum in der City einen Begleitservice. Andere Händler bieten an, die Einkäufe nach Hause zu transportieren“, erklärt Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Niederrhein. Sogar Lupen soll der eine oder andere schon an seinen Regalen befestigt haben, damit Senioren die Preise besser lesen können. Künftig werden sich noch mehr Geschäfte um das Siegel bewerben, glaubt Bommann. Heike Tellermann freut sich, dass sie zu den Pionieren gehört und ausgerechnet ein Discounter als erstes seniorenfreundliches Geschäft in Duisburg ausgezeichnet wurde. Damit ändere sich vielleicht auch etwas an dem Billig-Image, hofft sie.