Duisburg. .

Um die U-Bahn auf den neuesten Stand der Sicherungstechnik zu bringen, muss die DVG in den kommenden Jahren bis zu 200 Millionen Euro investieren. Ein dicker Batzen ist die Zugsicherung, die bis 2017 auf den neuesten Stand gebracht werden muss.

Die U-Bahn kommt in die Jahre, und das wird richtig teuer: 140 bis 200 Mio Euro müssen in den nächsten Jahren in die Modernisierung des unterirdischen Verkehrs fließen. Ein dicker Batzen ist die Zugsicherung, die bis 2017 auf den neuesten Stand gebracht werden muss. Dazu zählen beispielsweise die Signale und die Weichenüberwachung. All das war zur Zeit des U-Bahn-Baus auf dem neuesten Stand, aber seitdem sind gut 20 Jahre vergangen.

Technische Anlagen und Ersatzteile würden immer für eine gewisse Zeit produziert und dann nicht mehr, erläutert Ulrich Grupe, Abteilungsleiter Infrastruktur im Technischen Dezernat der Stadt, die Problematik. Ähnlich wie vor einigen Jahren bei den alten Ampelanlagen, gehe der Vorrat an Ersatzteilen irgendwann dem Ende entgegen. Daher müsse die Umrüstung des Sicherungstechnik bald in Angriff genommen werden.

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Sorgen müssen sich Fahrgäste aber noch nicht machen. Die derzeitige Technik sei „gut in Schuss“, so DVG-Sprecher Thomas Nordiek. Duisburgs U-Bahn-System sei zudem im Vergleich zu dem einiger Nachbarstädte noch relativ neu.

Wenn’s dann an die technische Erneuerung geht, werde sich das über Jahre hinziehen, sagt Grupe: „Das geht nicht an einem Wochenende.“ Während die neue Technik eingebaut werde, müsse zudem die alte in Betrieb bleiben. Ohne Sicherungstechnik läuft nämlich nichts im Tunnel. Was weiter für eine lange Bauzeit sorgt, ist die Tatsache, dass im Tunnel nur gearbeitet werden kann in verkehrsfreien Zeiten. Grupe: „Wir müssen jedenfalls in naher Zukunft daran.“

Rund 200 Mio Euro seien für die technische Auffrischung der Duisburger Tunnelstrecken im schlimmsten Fall zu kalkulieren, sagt Grupe. Bei der DVG geht man von 140 Mio aus. Und zu klären ist auch noch, wer die Rechnung zahlt. Anders als beim Neubau einer U-Bahn gibt’s nämlich für deren Erhalt keine Förderung durch Land oder Bund. Doch gibt es in der Politik offenbar Bestrebungen, eine Änderung zu erreichen.

Bei der Beschaffung der neuen Sicherungstechnik werden Duisburg und Düsseldorf gemeinsam vorgehen. Denn in den Tunneln beider Städte verkehren sowohl Bahnen der DVG als auch der Rheinbahn aus der Landeshauptstadt. Ein einheitliches Sicherungssystem ist daher ein „Muss“.

Auch beim Umstellen der Kommunikationstechnik wird man stadtgrenzenübergreifend zusammenarbeiten, kündigte Grupe an. Bei der Einführung der Digitaltechnik habe man als großer, weil gemeinsamer Besteller Kostenvorteile.

Bei der Bestellung neuer Fahrkartenautomaten haben sich Duisburger und Düsseldorfer mit den Essener Verkehrsbetrieben zusammengetan, ebenfalls wegen des Mengenrabatts.

Aber es gibt auch Hemmnisse für die städteübergreifende Zusammenarbeit der Verkehrsbetriebe. So fahren Bahnen der Stadt Mülheim auf Gleisen mit einer geringeren Spurweite (1000 Millimeter Schienenabstand statt der sonst üblichen 1435), und der Schienennahverkehr in Essen rollt auf Rädern, erläutert Grupe, die nicht unbedingt mit den Weichen in anderen Städten harmonieren.