In Duisburg ist im vergangenen Jahr die Kriminalität angestiegen und lag mit 49 951 Fällen um 3,5 % höher als 2007. Umgerechnet kamen auf 100 000 Bürger 10 057 Straftaten.
Die Aufklärungsquote stieg um 2,7 Prozentpunkte auf etwas mehr als 49 %. „Die Steigerung der Kriminalitätsfälle ist in erster Linie auf mehr Vermögens- und Betrugsdelikte zurückzuführen”, erklärte der Chef des Leitungsstabs, Rainer Blaudzun.
Vor allem im Bereich des Internet-Betrugs wurden im letzten Jahr mehr Fälle angezeigt, wie der neue Leiter der Direktion Kriminalität, Rolf Jäger, betonte. Eigentums- und Vermögensdelikte bilden einen Anteil von 70 Prozent aller Straftaten. Raubtaten, Wohnungseinbrüche und Diebstahl aus Kraftfahrzeugen seien diejenigen Delikte, die die Betroffenen am meisten beschäftigten.
Insgesamt wurden im letzten Jahr 21 Tötungsdelikte registriert, die alle aufgeklärt wurden. Hierzu zählen auch die Mafia-Morde bei Da Bruno aus dem Jahr 2007.
34 Prozent aller Straftaten (17 127) werden der Kleinkriminalität zugeordnet, hierzu zählen auch das Schwarzfahren in Bus und Bahn (4835), Beleidigungen (957) sowie Sachbeschädigung (4729), Ladendiebstahl (3563), leichte Körperverletzung (2298) und Taschendiebstahl (745). „Das sind Taten, die nur eine geringe kriminelle Energie voraussetzen!”, erklärte Rainer Blaudzun.
Insgesamt war 2008 ein Absinken der Gewaltkriminalität zu beobachten. „Die Aufklärungsquote ist hierbei durchaus akzeptabel.” Polizeipräsident Rolf Cebin führt dies auch auf die polizeilichen Maßnahmen im vergangenen Jahr zurück. Insgesamt wurden 2024 Fälle registriert (minus 2,08 %). „Wir sind aber noch nicht da, wo wir hin wollen.” Zugenommen haben die Fälle von schwerer und gefährlicher Körperverletzung (685 Fälle).
Gestiegen ist im letzten Jahr auch die Zahl der Drogentoten: 26 Fälle wurden registriert. Die Polizei vermutet als Ursache für die Steigerung jahrelangen Drogenkonsum seit der 68'er-Bewegung.
46,8 % aller Gewaltstraftaten wurden 2008 von Jugendlichen verübt, denen auch 55 Prozent aller Fälle von Straßenkriminalität zugeschrieben werden.
Die Zahl der Sexualdelikte ist weiter gesunken, jedoch ist die Aufklärungsquote nicht mehr so hoch. Die Ausländerkriminalität liegt trotz zahlreicher Einbürgerungen weiter bei rund 26 %.
Die gesamte Statistik ist auf der Internet-Seite der Polizei zu finden:
www.polizei-duisburg.de