Duisburg-Rheinhausen. .
Das Jahr 2011 ist erst zweieinhalb Monate jung und mittlerweile gab es schon fünf Raubüberfälle auf Tankstellen. Auffällig: Die Ähnlichkeiten bei der Täterbeschreibung.
Sehr jung, 18 bis 20 Jahre alt, ungefähr 1,80 Meter groß und schlank, blondes Haar, bekleidet mit einem dunklen Kapuzenpulli und maskiert mit einem schwarzen Strickschal - so wird jener Räuber beschrieben, der am Donnerstag Abend gegen 21.40 Uhr eine 38-jährige Kassiererin der Esso-Tankstelle am Kreuzacker in Rheinhausen mit einer schwarzen Schusswaffe bedrohte. Seine Forderung: Sie sollte Bargeld und Zigaretten in einen mitgebrachten großen, grüne Stoffsack packen. Samt der Beute flüchtete der Täter anschließend in Richtung Steinacker.
In dem noch recht jungen Jahr 2011 ist es mittlerweile der fünfte Raubüberfall auf eine der Tankstellen im Duisburger Westen. Zudem passierten in den ersten zweieinhalb Monaten fünf weitere Raubüberfälle: auf eine Trinkhalle, eine Imbissstube, einen Supermarkt, eine Spielhalle und eine Lottobude.
Als ungewöhnlich hoch bezeichnet Polizeisprecher Ramon van der Maat die Zahl der mittlerweile schon fünf verübten Tankstellenüberfälle allein im Duisburger Westen und hält eine andere Zahl dagegen: „Im gesamten Jahr 2010 gab es stadtweit sieben Überfälle auf Tankstellen.“
Täter ähnlich beschrieben
Alle in diesem Jahr verübten Verbrechen haben eines gemeinsam: Die sich ähnelnde Beschreibung des Täters hinsichtlich seines Alters, seiner Haarfarbe und seiner Größe, der Art der Kleidung und der Einschätzung seiner Nationalität aufgrund seiner Sprache. Er scheint Deutscher zu sein. Ähnlich ist auch der Tathergang: Alle Überfällen passierten in den Abendstunden. Der Täter bedrohte das Tankstellenpersonal stets mit einer Pistole.
Abweichungen gibt es nur bei zwei Überfällen: So jener am 14. Januar, der von einem südländischen Typ, jung und 1,70 Meter groß, begangen wurde. So wird auch jener Räuber beschrieben, der mit einem zweiten, dessen Beschreibung möglicherweise auf einen Deutschen passen könnte, am 27. Januar die Esso-Tankstelle in Homberg an der Kirchstraße überfiel und dabei sogar zur Untermauerung seiner Forderung aus einer Waffe einen Schuss abgab.
In Bergheim fing es an
Die Bilanz des Jahres 2011 bisher: 14. Januar Esso-Tankstelle in Bergheim am Kreuzacker; 27. Januar Tankstelle an der Kirchstraße in Homberg, 21. Februar „Total“-Tankstelle an der Düsseldorfer Straße in Rumeln-Kaldenhausen, 5. März Aral-Tankstelle an der Friedrich-Ebert-Straße in Rheinhausen und jetzt am 10. März Esso-Tankstelle am Kreuzacker in Rheinhausen.
„Wir verfolgen mehrere Spuren“, sagt van der Maat. Grundsätzlich sei so ein Tätertyp nie gleich, auch wenn er mitunter gewisse Ähnlichkeiten aufweist. Der Polizeisprecher: „Es kann ein Junkie sei. Es kann der spielsüchtige Enkel von einer Oma sein. Es kann jemand sein, der seine Urlaubsreise finanzieren will.“