Duisburg. . Seit Herbst hat der Zoo Duisburg ein Holzhackschnitzel-Kraftwerk in Betrieb und beheizt damit die gesamte Ostseite des Zoos. Das Kraftwerkt spart nicht nur Geld, sondern vermindert auch den CO2-Ausstoß um 70 Prozent im Vergleich zur alten Öl-Heizung.
Zoologische Gärten stehen vor allem als Symbol für Artenschutz, aber auch für den Erhalt natürlicher Ressourcen. Deshalb hat der Zoo Duisburg seit Herbst 2010 ein Holzhackschnitzel-Kraftwerk in Betrieb. Das neue Kraftwerk beheizt die gesamte Ostseite des Zoos – das Affenhaus, das Delphinarium und das Bongohaus – effizient und umweltfreundlicht.
Verantwortungsvollen Umgang mit Umwelt vermitteln
„Es ist unsere Pflicht, verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt zu vermitteln“, erklärt Zoodirektor Achim Winkler. „Zwar können die Besucher das Kraftwerk selber nicht besichtigen, doch durch Informationstafeln und Anschauungsobjekte wollen wir das neue Heizwerk erklären und die Wichtigkeit nachhaltigen Wirtschaftens deutlich machen.“ Damit wird der Zoo Aufklärungsarbeit für über eine Millionen Menschen leisten – denn so viele Tierfreunde lockt er pro Jahr in seine Grünanlage.
„Schon seit einigen Jahren ist diese Idee im Gespräch gewesen. Leider scheiterte sie immer an den Finanzen“, erinnert sich Stadtdirektor Peter Greulich, der das Projekt mitinitiiert hat. „Dank des Konjunkturpakets II konnte das Projekt nun endlich umgesetzt werden.“ Nur 18 Monate hat das gesamte Vorhaben inklusive aller bürokratischen Hürden gedauert. „Das ist verhältnismäßig schnell und zeigt, dass es ein ehrgeiziges, gut koordiniertes und kooperatives Projekt ist“, so Greulich.
Spart CO2-Ausstoß und Geld
Dass von Öl auf eine eigene Holzkraftwerkversorgung umgestellt wurde, bringt durch die Verminderung des CO2-Ausstoßes um 70% natürlich ökologische Vorteile. Doch auch finanziell punktet die neue Errungenschaft. „Etwa 63.000 Euro werden durch die neue Anlage eingespart und können an anderer Stelle eingesetzt werden – für Tiere und Besucher“, erklärt Greulich.
Die Haus Vogelsang GmbH ist für die Holzlogistik des neuen Kraftwerks verantwortlich. Sie liefert nicht nur Holz aus umliegenden Wäldern, sondern kümmert sich auch um die Containervorhaltung und Wartung der Anlagentechnik, so Winkler.
Erweiterung sobald finanziell möglich
„Es war wichtig, dass die Anlage im letzten Herbst angestellt werden konnte. Sonst hätten die Tiere im Winter einen kalten Hintern gehabt“, scherzt der Zoodirektor. Damit das nicht vorkommen kann, wurde in der Planung natürlich eine Notfallversorgung eingerichtet, die auf Gasversorgung umstellt, falls das Holzhackschnitzelkraftwerk mal ausfallen sollte. „Wir haben also Rückendeckung.“
Die Westseite des Zoos wird zur Zeit noch mit Gas beheizt. Sobald es finanziell möglich ist, soll auch jenseits der Zoo-Brücke die Heizungsanlage umgestellt werden.