Duisburg/Oberhausen/Gelsenkirchen. .
Weil er in großem Stil Schwarzarbeiter beschäftigt haben soll, muss sich ein 33-jähriger Meidericher vor dem Landgericht verantworten. Er soll 5,5 Millionen Euro Steuern und Sozialabgaben hinterzogen haben.
Ein 33-jähriger Mann aus Duisburg-Meiderich soll zwischen März 2005 und Januar 2010 rund 5,5 Millionen Euro Steuern und Sozialabgaben hinterzogen haben. Er hatte offenbar im großen Stil Schwarzarbeiter beschäftigt.
Mehr als eine Stunde dauerte am Dienstag vor der Wirtschaftsstrafkammer in Duisburg die Verlesung der umfangreichen Anklage, die 120 Fälle auflistet. Danach soll der Angeklagte nacheinander in Gelsenkirchen und Duisburg drei Firmen gegründet haben, in denen er über Strohmänner agiert haben soll.
Dabei sollen der 33-Jährige und weitere gesondert verfolgte Komplizen auch mit Drohungen gearbeitet haben, um die Befehlsempfänger bei der Stange zu halten. Während ein kleiner Teil der Beschäftigungsverhältnisse auf Baustellen im Hoch- und Betonbau angemeldet wurde, soll der überwiegende Teil der Arbeiter bar ausbezahlt, die Buchhaltung entsprechend frisiert worden sein. Die illegalen Gewinne sollen dem Angeklagten und seinen Komplizen einen luxuriösen Lebensstil ermöglicht haben.
Davon zeugte unter anderem der imposante Firmenfuhrpark, der dicke Limousinen deutscher Luxus-Automarken umfasste.
Mitangeklagter aus Oberhausen mimte den Chef
Mitangeklagt ist ein 29-jähriger Oberhausener. Er soll in einem Meidericher Unternehmen den Geschäftsführer gemimt haben, in Wahrheit aber nur auf Anweisung des Hauptangeklagten gehandelt und keinerlei Funktion im operativen Geschäft gehabt haben.
Stattdessen soll er nur Bauarbeiter überwacht und ausbezahlt und gelegentlich als Bote fungiert haben. Die Anklage wirft ihm Mitwirkung an der Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben in 58 Fällen vor. Für die Hauptverhandlung hat die Wirtschaftsstrafkammer bis April knapp 20 Fortsetzungstermine vorgesehen.