Duisburg. . Auftakt des “Duisburger Schulmodells“: Am Hochfelder Wasserturm kamen zehn Haupt-, Real- und Gesamtschulen mit mehr als 50 Unternehmen, IHK, Jobcenter und Arbeitsagentur zusammen. Zwei Koordinatoren seien “Türöffner“ für Ausbildungsbewerber.
Schweißer Uwe Koppel zeigt wie’s geht: Schutzhelm an, den Blick auf Flamme und Bildschirm, Süleyman Cimen (16) lernt schweißen – zumindest am Simulator der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt. Majada Daoud bringt unter Anleitung von Petra Altgaßen (Restaurant Im Eichwäldchen) Servietten in Form, eine Zierde für jeden Tisch. „Es macht mir Spaß“, sagt die 17-Jährige. Ihr Entschluss steht fest: Sie will in die Gastronomie. Rund um die Berufsausbildung in ihrer ganzen Vielfalt ging es im Saal am Hochfelder Wasserturm bei der Auftaktveranstaltung des „Duisburger Schulmodells“. Zehn Haupt-, Real- und Gesamtschulen machen mit, ebenso über 50 Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen sowie IHK, Jobcenter und Arbeitsagentur.
Hintergrund ist der sich verschärfende Fachkräftemangel: „Wir müssen mehr Potenzial als bisher erschließen“, fordert IHK-Chef Stefan Dietzfelbinger. Man habe 15 Prozent weniger Jugendliche in der Region, die für eine Berufsausbildung in Frage kommen, es gelte nun frühzeitig Hilfestellung zu geben, damit junge Leute und Unternehmen möglichst passgenau zusammenfinden.
Von Anziehtipps bis alternativen Ausbildungen
Das ist – zunächst für zwei Jahre – Aufgabe von Sebastian Lehmann und Yassine Zerari. Bereits vorm Projekt-Start hatten sie 450 Schüler in Workshops über Ausbildung und Wege in die Ausbildung informiert, 300 von ihnen anschließend noch individuell beraten – von Anzieh-Tipps fürs Bewerbungsgespräch bis zu Alternativ-Vorschlägen zum unerreichbaren Traumberuf.
Die beiden Koordinatoren seien das „Scharnier“ zwischen Firmen und künftigen Azubis, lobte Schulleiter Georg Hartmann (GHS Friedrich-Ebert-Straße). Bewerbungen seien durch sie gezielt möglich, und sie wirkten als „Türöffner“ für die Bewerber. Bernd Leyendecker, Leiter der August-Thyssen-Realschule, beklagte, dass in der Vergangenheit zu wenige Schulabgänger in eine Ausbildung gegangen seien, zu viele – zum Teil trotz erkennbarer Schulmüdigkeit – weiter die Schulbank gedrückt hätten. Der Übergang in den Beruf „klappte nicht so recht“.
Damit’s besser wird, informierte auch Markus Hackstein von Höhnerbach-Veranstaltungstechnik über die Ausbildung. Und zwar offen und ehrlich: „Bei uns arbeitet man, wenn die anderen feiern.“