Duisburg. .

Hauptschüler sind besser als ihr Ruf. Das haben die Thyssen-Krupp-Unternehmen „Xervon“ und „Mill Services & Systems“ vor drei Jahren erkannt. Zusammen mit 13 Duisburger Hauptschulen organisieren sie eine Lehrstellenaktion.

Jedes Jahr ist eine andere Schule Gastgeber für das Projekt. Dieses Mal war die Anne-Frank-Schule in Röttgersbach an der Reihe.

Während der Projektwoche, die heute zu Ende geht, lernen die 48 Schüler, die an der Aktion teilnehmen, verschiedene Berufe kennen. Sie können in die Arbeit von Malern und Lackierern, Industrie-Isolierern, Gerüstbauern und Konstruktionsmechanikern reinschnuppern. „Es geht darum, qualifizierten Hauptschülern die Chance auf einen Ausbildungsplatz zu geben“, erklärt Michaela Kraul, Leiterin der Berufsausbildung bei „Xervon“. Aber die beiden Unternehmen wollen noch mehr. Über das halbe Jahr hinweg, in dem sie die Jugendlichen auf ihren Weg in den Job begleiten, stärken sie die Selbstständigkeit, die Teamfähigkeit und generell die soziale Kompetenz ihrer Schützlinge. „Jeder nimmt etwas für sein weiteres Leben mit“, sagt Michaela Kraul.

Zum Schluss sollen die Schüler dann so fit sein, dass sie eigenständig ein Sportfest mit einem Berufsinformationstag organisieren können, das dann am 3. Februar in der Rheinhausenhalle stattfindet. Den besten 30 Teilnehmern winkt ein Ausbildungsvertrag bei einem der beiden Unternehmen.

Senjal Kekic gehört zu denjenigen, die es im letzten Jahr geschafft haben. Der junge Mann macht gerade eine Ausbildung als Industriekaufmann bei „Xervon“. „Ohne die Aktion hätte ich den Job heute nicht“, gibt der 17-Jährige zu verstehen. „Währscheinlich wäre ich nicht mal auf die Idee gekommen, mich dort zu bewerben“, gesteht er. Dass die Ausbildung für ihn genau das Richtige war, steht für Senjal Kekic aber außer Frage. „Die Arbeit macht Spaß und ich bin sehr ehrgeizig geworden“, so der Auszubildende. Neben der Ausbildung macht er sein Fachabitur, aber danach soll noch lange nicht Schluss sein. „Studieren will ich auch noch“, sagt Senjal Kekic. Betriebswirtschaftlehre (BWL) könnte er sich gut vorstellen, wenn es soweit ist.