Duisburg. .
Die Deutsche Polizeigewerkschaft kritisiert Vorverurteilungen des Polizisten, der bei der Loveparade das Öffnen der Personenschleuse veranlasst haben soll. Der Landesvorsitzende wirft außerdem der Stadtspitze vor, sich hinter Anwälten und Gutachten zu verstecken.
Zu den Anschuldigungen gegen einen leitenden Polizeibeamten, der bei der Loveparade-Katastrophe im Juli den Befehl zum Öffnen einer Personenschleuse gegeben haben soll, hat sich nun die Polizeigewerkschaft im Deutschen Beamtenbund (DPolG) mit Sitz in Duisburg zu Wort gemeldet. Der Landesvorsitzende Erich Rettinghaus pocht darin nicht nur auf die Unschuldsvermutung, die auch gegenüber diesem Beamten zu gelten habe. Er attackiert zudem das bisherige Verhalten der Stadtverantwortlichen, ohne sie namentlich zu nennen. „Die Polizei hat bisher stets zur Aufklärung beigetragen, während sich andere Beteiligte hinter ihren Anwaltskanzleien und Gutachten versteckt haben.“
Rettinghaus erklärt, dass die Staatsanwaltschaft die nötige Zeit für eine lückenlose Aufklärung bekommen müsse. Daher sei es ratsam, die weiteren Ermittlungen abzuwarten, statt mit dem „Schwarze-Peter-Spiel“ in die nächste Runde zu gehen.
Rolf Haferkamp von der Duisburger Staatsanwaltschaft erklärte am Montag auf DerWesten-Anfrage, dass sämtliche Fragen zur Öffnung der Vereinzelungsanlage als Personenschleuse stets Gegenstand der Ermittlungen waren – und auch noch sind.