Duisburg-West. .
Hartz IV nimmt im Westen weiter zu: Fast vier Fünftel aller Arbeitslosen in Rheinhausen und Homberg beziehen Grundsicherung. Und: Die Schere öffnet sich weiter.
Die Zahlen der Rheinhauser Zweigstelle der Bundesagentur für Arbeit, zuständig für die linksrheinischen Stadtteile Duisburgs, zeigen: Es gibt ihn, den Aufschwung am Arbeitsmarkt nach der überstandenen Weltwirtschaftskrise. Auch im Duisburger Westen. Aber er ist nicht spektakulär, sondern zäh. Und vor allem ist er exklusiv: Er betrifft nur diejenigen, die kurzfristig ohne Job dastanden und in dieser Zeit Nutznießer der Arbeitslosenversicherung waren. An der eigentlichen Problemgruppe, den Langzeitarbeitslosen, die im Rahmen der „Hartz IV“-Gesetze Grundsicherung von der Arge beziehen, geht er vorbei.
2009 war die Arbeitslosenquote auch im Duisburger Westen - verglichen mit der Gesamtstadt immer so etwas wie die „Insel der Seligen“ - erstmals wieder über zehn Prozent geklettert. Um diesen Wert pendelte sie auch im Lauf des Jahres 2010, mit minimalen Ausweichern nach oben (10,4 im Juli) und unten (9,9 im Oktober). Was sich aber signifikant veränderte, war die Herkunft der Arbeitslosen: Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld, also Klienten der Arbeitslosenversicherung, sank von knapp 1400 im Februar deutlich auf 1147 im Dezember. Deutlich mehr Rheinhauser und Homberger fallen aber durch das Raster dieser Versicherung und erhalten nur die Grundsicherung des ALG II: Zu Jahresbeginn noch 4228, stieg deren Zahl zum Jahresende auf über 4400.
Der Dezember selber brachte gegenüber dem Vormonat wenig Veränderung: Wie Ende November waren zum Jahreswechsel 5558 Rheinhauser und Homberger, genau zehn Prozent der „zivilen Erwerbspersonen, ohne Arbeit. Untypischerweise sank die Zahl der Hartz-IV-Empfänger um 30, die der Arbeitslosen im Versicherungsbereich stieg um die selbe Menge. Während aber in Duisburg-Mitte und dem Süden der Bestand an Arbeitslosen gegenüber Silvester 09/10 um fast fünf Prozent zurück ging und selbst Hamborn nur 0,8 Prozent Anstieg verkraften musste, wuchs er im Westen um 3,7 Prozent.