Duisburg. .

Der Gartenrotschwanz ist Vogel des Jahres 2011. Nur noch 15 bis 20 Paare leben in Duisburg. Um den bedrohten Singvogel zu retten, bittet der Naturschutzbund Duisburg um Mithilfe - und verteilt kostenlos Nistkästen.

Große dunkle Augen, kohlschwarzes Gesicht, weißes Stirnband, rote Brust. Er kann wunderschön singen, ist klein wie ein Spatz und einer der farbenprächtigsten Vögel.

Nur noch 15 bis 20 Paare in Duisburg

Der Gartenrotschwanz mit dem kessen Blick wurde vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) zum Vogel des Jahres 2011 gewählt. „In Duisburg leben noch 15 bis 20 Paare“, erläutert Jürgen Hinke, Vorsitzender des örtlichen Nabu. Es waren ‘mal wesentlich mehr.

Der „Langstreckenzieher“, der zurzeit in Afrika überwintert, ist stark gefährdet in NRW, steht daher auf der Roten Liste der bedrohten Arten. „Bei der Auswahl zum Vogel des Jahres steht immer der Lebensraum des Tieres im Blickpunkt“, so Hinke. Er gibt zu bedenken, dass „eine Zahl von 20 Brutpaaren im Vergleich zu anderen Städten noch viel ist. Wir verdanken das der glücklichen Lage, die Walsumer Rheinaue zu haben, ein Biotop, in dem viele Tierarten zu Hause sind.“

Erheblicher Rückgang

In der Nachbarschaft finde sich oft kein einziges Pärchen mehr. Der Rückgang ist erheblich. „In den 50er Jahren gab es in Deutschland 500 000 Brutpaare, inzwischen nur noch 120 000“, weiß der Naturschützer. Schuld ist die Schrumpfung von Lebensraum und Nahrungsangebot. Hinke: „Es gibt kaum noch Kopfweiden, in deren natürlichen Höhlen der Vogel gern brütet. Auch Streuobstwiesen werden immer weniger. Außerdem braucht der Gartenrotschwanz Mauern und Sträucher, auf denen er sitzen kann, um Ausschau zu halten nach seiner Nahrung wie Spinnen und Käfer.“ Spritzmittel vernichten oft dieses krabbelnde Futter. Zudem verursacht der Klimawandel, dass Insekten zu anderen Zeiten unterwegs sind, als der Vogel sie eigentlich braucht, um seine Jungen aufzuziehen.

Kostenlose Brutkästen

Aber auch auf dem Weg zum Winterquartier lauern Gefahren, etwa durch illegalen Singvogelfang in Italien und Malta oder durch das Anwachsen der Sahel-Wüstenzone, die der Vogel überqueren muss, ohne Nahrung zu finden.

Viele Gründe lassen die Bedrohung eher noch wachsen. Daher bittet der Nabu alle Duisburger, sich an der Rettung des Gartenrotschwanzes zu beteiligen. Hinke: „Wir starten eine Kästen-Aktion. Jeder kann bei uns kostenlos einen Holzkasten mit ovalen Einflugloch für seinen Garten bekommen.“ Ende April werden die Paare zurückkehren. Im Mai ruft der Nabu zur Beobachtung auf. „Wir bitten alle, die einen Gartenrotschwanz sehen, sich bei uns zu melden. Es gibt sogar Preise dafür.“ Mehr Infos unter www.NABU.de.