Duisburg. .

Der Vertrauensverlust durch die Katastrophe der Loveparade sei für die Führungspitze der Stadt irreparabel. Ein Neuanfang mit diesem Vorstand sei nicht mehr möglich - sagt ein Mitglied dieser Führungsrunde: der scheidende Baudezernent Dressler.

Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (Mitte) und die Dezernenten Reinold Spaniel (links oben), Jürgen Dressler (links Mitte), Peter Langner (links unten), Peter Greulich (rechts oben), Wolfgang Rabe (rechts Mitte) und Karl Janssen (rechts unten).
Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (Mitte) und die Dezernenten Reinold Spaniel (links oben), Jürgen Dressler (links Mitte), Peter Langner (links unten), Peter Greulich (rechts oben), Wolfgang Rabe (rechts Mitte) und Karl Janssen (rechts unten). © WAZ FotoPool

Die erste Personalversammlung der etwa 6000 städtischen Beschäftigten nach der Loveparade-Katastrophe vom 24. Juli des Jahres hat nach Einschätzung des scheidenden städtischen Beigeordneten Jürgen Dressler eine „so schwere Vertrauenskrise zwischen der Belegschaft und dem Verwaltungsvorstand“ der Stadt offenbart, dass unter diesen Umständen eine Rückkehr zur Normalität weiterhin unvorstellbar erscheine.

„Vollends abhanden gekommene Führungsfähigkeit“

In einem Brief, den der Baudezernent am 9. Dezember an Oberbürgermeister Sauerland geschickt hat (und der der NRZ vorliegt), kurz nach dem dieser in der vergangenen Woche auf der Personalversammlung von seinen Mitarbeitern ausgebuht wurde - urteilt Dressler: „Ich glaube nicht, dass die Mitglieder des jetzigen Vorstandes, mich eingeschlossen, noch die notwendige Reputation und Führungsfähigkeit haben, diese Kehrtwende zu vollziehen.“

Zudem kritisiert der scheidende Baudezernent die Absicht des Verwaltungsvorstands, das frei werdende Baudezernat nicht mehr neu zu besetzen. Wer ein solches Vorhaben verfolge, liefere damit nur einen weiteren Beweis für eine vollends abhanden gekommene Führungsfähigkeit dieser Verwaltungsspitze.