Duisburg. .
Den Duisburgern stehen staureiche Zeiten bevor: Der nun begonnenene Bau am Karl-Lehr-Brückenzug zwischen Ruhrort und Kaßlerfeld wird dreieinhalb Jahre dauern, Kosten: 20,7 Millionen Euro. Im Anschluss plant die Stadt schon den nächsten Bauabschnitt.
Der Oberbürgermeister bat schon einmal vorab um Entschuldigung: Dreieinhalb Jahre Bauzeit, dreieinhalb Jahre Stauzeit erwartet die Autofahrer auf dem Karl-Lehr-Brückenzug zwischen Ruhrort und Kaßlerfeld.
Zwei der fünf dringend erneuerungsbedürftigen Überführungen werden seit gestern erneuert. Das heißt: Es werden zwei Brücken neu gebaut, zwei alte abgerissen, zwei neue eingeschwommen, bis im Herbst 2014 der Verkehr wieder unbehindert fließen kann.
Unbehindert? Nun ja, nicht ganz: Geht es nach den Verkehrsplanern der Stadt, werden im Anschluss zwei weitere Brückenveteranen neu gebaut und einer durch einen Dammbau ersetzt. Doch bis dahin wird noch munter um Zuschüsse für das Multi-Millionen-Euro-Vorhaben verhandelt.
Der erste Bauabschnitt kostet 20,7 Millionen Euro
20,7 Mio sind für den gestern begonnenen ersten Bauabschnitt einkalkuliert. Dabei geht es um die Überquerungen von Vinckekanal und Vinckeweg, jeweils mit zwei Fahrspuren für den Autoverkehr in beide Fahrtrichtungen und separater Fahrbahn für die DVG. Auf beiden Brückenseiten wird es zudem Rad- und Gehwege geben.
Bis dahin allerdings wird’s zunächst sehr eng. Denn der Behelfsbrückenzug sieht in beiden Fahrtrichtungen nur je eine gemeinsame Fahrspur für Auto- und Bahnverkehr vor. Zweieinhalb Jahre wird der Gesamtverkehr über das schmale Provisorium rollen.
Zuvor allerdings muss mächtig für die Zwischenlösung bearbeitet werden. Ein Damm muss her sowie zwei Behelfsbrücken in ähnlicher Bauweise, wie vor etlichen Jahren als Notlösung bewährt, als die Aakerfährbrücke über die Ruhr wegen Einsturzgefahr gesperrt werden musste. Die Übergangsbrücken müssen zunächst auch alle Versorgungsleitungen aufnehmen, bevor die bisherigen Überführungen abgerissen werden können.
Stahlkolosse mit bis zu 1160 Tonnen Gewicht
Spektakulär werden die Brückenmontagen sein. Immerhin geht es um Stahlkolosse zwischen 600 Tonnen (Behelfsbrücke) und 1160 Tonnen (Neubau), die präzise eingeschwommen werden müssen.
Rund um die Brückenbaustelle wird es schon in nächster zeit diverse Änderungen der Verkehrsführung geben. OB Adolf Sauerland appellierte beim offiziellen Baustart gestern an die Autofahrer, nach Möglichkeit für die nächsten Jahre auf andere Strecken auszuweichen.
„Zügig“, so Randolf Unterberg vom Stadtentwicklungsdezernat, soll es anschließend daran gehen, auch die weiteren Brücke durch mehr als 30 Meter breite Neubauten mit vier Spuren plus DVG-Trasse zu ersetzen.
„Es war eine ganz lange Geschichte“, umschrieb Sauerland die Vorarbeiten, Planungen und Finanzierungsverhandlungen bis zum Baubeginn.