Eine der wichtigsten Nord-Süd-Straßenverbindungen Duisburgs wird ab 2010 zur Großbaustelle – und zwar für einige Jahre.
Denn der marode Brückenzug zwischen Innenstadt und Ruhrort muss erneuert werden. Rund 20 Mio Euro teuer wird allein der erste Bauabschnitt, der nach den Planungen der städtischen Brückenexperten im Jahr 2013 fertiggestellt sein soll.
Fünf Einzel-Überführungen bilden den Brückenzug, der nach dem früheren Oberbürgermeister Karl Lehr (Amtszeit von 1879 bis 1914) benannt ist. Die eigentliche Karl-Lehr-Brücke ist nur die bunte Konstruktion über der Ruhr.
Von den fünf Überführungen, die einerseits in die Jahre gekommen sind und andererseits immer mehr Schwerlastverkehr bewältigen müssen, werden im ersten Bauabschnitt die zwei Brücken auf der Ruhrorter Seite erneuert: die über den Vinckekanal und die über den Vinckeweg.
Die Ausschreibung der Arbeiten sei erfolgt, erklärte gestern Randolf Unterberg vom Technischen Dezernat gegenüber der WAZ: „Die Angebote liegen vor.” Der Bau wird relativ aufwändig, denn der Verkehr über die Brücken muss weiter rollen. Schließlich handelt es sich bei dem Brückenzug auch um eine ganz wesentliche Zufahrt zum Hafengebiet, beispielsweise zu den Containerumschlagsanlagen im Ruhrorter Hafenteil.
Daher werden im Osten der derzeitigen Brücken zwei Behelfsbrücken errichtet, wie sie in ähnlicher Bauart auch bei A 59-Überführung über die Karl-Jarres-Straße zur Zeit eingesetzt sind. Die Fahrbahn zwischen Tausendfensterhaus und inzwischen verfülltem Kaiserhafen werden dann auf diese Trasse verschwenkt. Anschließend werden die Brücken-Oldtimer abgerissen, die Nachfolgekonstruktionen an ihrer Stelle gebaut, damit der Straßenverkehr später wieder ohne Kurven der alten Linie folgen kann.
Danach sollten eigentlich in einem zweiten Bauabschnitt die drei Brücken auf der Kaßlerfelder Seite in Angriff genommen werden, doch bedarf es dafür noch der Klärung der Finanzierung.
Darauf kann aber wohl nicht gewartet werden. Daher wurde der Verkehrsausschuss des Rates jetzt informiert, dass „vorbereitende Planungen” für Instandsetzungsarbeiten bereits abgeschlossen sind. Die amtliche Begründung: „Nach vorliegendem Gutachten sind die Instandsetzungsarbeiten zwingend erforderlich, da für unterschiedliche Teilbauwerke zum einen keine ausreichende Tragsicherheit, zusätzlich aber auch für einige Bauteile keine ausreichende Ermüdungssicherheit nachgewiesen werden konnte.” Die Arbeiten sollen möglichst zügig vorgenommen werden und mit möglichst wenig Verkehrsstörungen, hieß es.