Duisburg. .

Die Überführungen über den Vinckekanal und den Vinckeweg sind marode, müssten dringend saniert werden. Jetzt zeichnet sich für die Finanzierung eines Neubaus endlich eine Lösung ab.

Der Brückenzug zwischen Ruhrort und Innenstadt steht vor der Sperrung. Zumindest die Überführungen über den Vinckekanal und den Vinckeweg bereiten den Experten erhebliche Kopfschmerzen. Dafür zeichnet sich für die Finanzierung eines Neubaus endlich eine Lösung ab.

Bisher galt, dass ein Bewilligungsbescheid über die Mittel für den Bau eines ersten Bauabschnitts gekoppelt sein sollte mit der Verpflichtung der Stadt, sich in den nächsten zehn Jahren zur Mitfinanzierung eines zweiten Bauabschnitts zu verpflichten. Als „absolute Absurdität“ bezeichnete Dezernent Jürgen Dressler diese Vorgabe im Planungsausschuss.

„Damals hätten Sie schon mit dem Bau beginnen können“, warf CDU-Ratsherr Frank Heidenreich dem städtischen Ober-Planer vor. Im Jahr 2000 habe es bereits eine Finanzierungszusage gegeben. Bei den damaligen Baupreisen hätte die Stadt bis zu zwei Mio Euro sparen können. Dressler erklärte, nach wie vor gebe es seitens des Landes keine verbindliche Zusage, den zweiten Bauabschnitt zu fördern – ohne die aber mit dem ersten Abschnitt nicht begonnen werden könne.

Förderung ohne Verpflichtung

„Es gibt einen Ausweg“, überraschte dann allerdings DVG-Vorstand Klaus-Peter Wandelenus die Ausschussmitglieder. Am Freitag werde in Düsseldorf eine Änderung des Bewilligungsbescheides beantragt – ohne die Zehn-Jahres-Verpflichtung für die Stadt. Bereits für Anfang nächster Woche rechne er mit einer entsprechenden Zusage des zuständigen Landesministeriums.

Der nach dem früheren Oberbürgermeister Karl Lehr benannte Brückenzug besteht aus fünf einzelnen Überführungen. Zwei davon sind so marode, dass sich Bahnen der DVG nicht mehr auf der Brücke begegnen dürfen. Die städtischen Brückenprüfer haben dauernd ein Auge auf die beiden Bauwerke an der Ruhrorter Seite.

Der Brückenzug ist nicht nur zentraler Teil einer von nur drei innerstädtischen Nord-Süd-Verbindungen über die Ruhr, sondern auch eine wesentliche Zufahrt zum Ruhrorter Teil des Hafens. Die Kosten eines Neubaus wurden zuletzt immer mit mehr als 50 Mio Euro kalkuliert.