Duisburg. .
Es war eine Begegnung der dritten Art: Plötzlich standen Reisende im Hauptbahnhof zwei schwer bewaffneten Polizisten gegenüber. Damit reagierte die Deutsche Bahn auf den Terror-Alarm. Auch andernorts werden die Warnungen ernst genommen.
Duisburg Hauptbahnhof, 15.10 Uhr: Eigentlich ein ganz normaler Nachmittag. Eigentlich ... Plötzlich tauchen zwei Uniformierte auf. Einer von ihnen ist schwer bewaffnet. Hält über seiner grünen Weste eine Maschinenpistole fest im Griff. Und den Tunnelbereich mit den Reisenden fest im Visier. Ihren Augen entgeht so schnell nichts.
Die Deutsche Bahn AG hat nach dem Terror-Alarm vom Mittwoch zügig reagiert. Armin Roggon von der Bundespolizei erklärte auf Anfrage unserer Redaktion: „Wir haben uns entschlossen, auch im Duisburger Hauptbahnhof uniformierte Streifenbeamte mit schwerer Bewaffnung einzusetzen.“ Es werden verstärkt Kontrollen durchgeführt. Daneben erfolgen im Bahnhofsbereich verdeckte Maßnahmen. Man muss sich fragen: Sind die vielen Handwerker, die auf Hebebühnen an der Deckenkonstruktion im Tunnel arbeiten, „echt“ oder nicht? Die Antwort weiß wohl nur die Bundespolizei.
Armin Roggon bittet die Reisenden, Verdächtiges, wie einen abgestellten Koffer, umgehend mitzuteilen. Entweder über die Nummer 110 Alarm schlagen oder über die kostenlose Servicenummer 0800 6888 000.
DVV setzt auf Sicherheit
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Zu den gefährdeten Bereichen gehören auch die sensiblen Anlagen der Duisburger Versorgungsbetriebe. Obwohl es keinerlei Order diverser Behörden gibt, hat die DVV ihre eh schon umfangreichen Sicherheitsstandards bei den Stadtwerken und der Verkehrsgesellschaft noch ausgebaut. „Unser Werkschutz hat zusätzliche Maßnahmen ergriffen, die wir aber nicht näher darstellen wollen“, sagte DVV-Sprecher Torsten Hiermann. Neben der Energieversorgung ist der Nahversorger u.a. für die Trinkwasserversorgung und den öffentlichen Nahverkehr zuständig.
Auch die Weihnachtsmärkte gehören zu den gefährdeten Bereichen. Ausgerechnet! Gestern wurden viele Märkte, darunter der Duisburger, eröffnet. Duisburg-Marketing-Chef Uwe Gerste verriet. „Wir stehen im engen Kontakt zu Polizei.“ Zusätzliche Sicherheitskräfte laufen zwischen Glühwein und Lebkuchen Streife. Bereits vor den jüngsten Terrorwarnungen wurde mit allen Beteiligten ein umfangreiches Sicherheitskonzept erarbeitet. Eine Folge der Loveparade-Tragödie. „Ein Restrisiko lässt sich dennoch nicht ausschließen“, weiß auch Uwe Gerste.
Die Stadt hat bisher keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen für Personen oder Gebäude getroffen. Stadtsprecher Frank Kopatschek sagte: „Wir nehmen die Warnungen ernst. Doch die Hinweise sind bisher zu unkonkret.“