Duisburg/Mülheim/Essen. .
Die Verkehrsbetriebe von Duisburg, Mülheim und Essen suchen seit 2008 unter dem Namen Via nach Synergie-Effekten. Ziel: in den nächsten Jahren zehn Millionen Euro einzusparen. 200 Mitarbeiter werden einen Standortwechsel mitmachen müssen.
„Man denkt gleich für drei Betriebe mit!“ So beschreibt Klaus-Peter Wandelenus die Aufgabe der Führungsetage des Zusammenschlusses von DVG, Mülheimer Verkehrsbetrieben und der Essener EVAG.
Unter dem lateinischen Namen „Via“ (der Weg) machen sich die drei Gesellschaften seit Januar 2008 gemeinsam fit für die Zukunft. Die Geschäftsführer bzw. Vorstände einer Gesellschaft gehören auch jeweils den anderen an. Zwar dürfte die Fahrt mit einer DVG-Bahn über Mülheim bis nach nach Essen wegen der unterschiedlichen Spurbreite auch weiterhin ein Traum bleiben, doch sucht „Via“ nach Synergie-Effekten. Ziel: in den nächsten Jahren zehn Millionen Euro einzusparen. Und das, obwohl die einzelnen Gesellschaften schon eigene Restrukturierungsprogramme eingestielt haben.
3300 Mitarbeiter find für die drei Verkehrsgesellschaften zur Zeit tätig, 200 von ihnen werden einen Standortwechsel mitmachen müssen. „Unsere Mitarbeiter ziehen da aber mit. Ohne die Mitarbeitervertretung wäre das auch alles gar nicht möglich“, lobt Wandelenus die Betriebsräte. Wie viele Arbeitsplätze es am Ende noch sein werden, ist aber noch nicht klar. Anfang 2011 soll ein externer Berater Zahlen auf den Tisch legen. Klar sei allerdings, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde. Nötiger Stellenabbau soll über die natürliche Fluktuation betrieben werden.
Ein Pfund, mit dem man wuchern kann
„Die beiden Betriebshöfe in Duisburger am Unkelstein und am Grunewald bleiben erhalten“, erklärt Klaus-Peter Wandelenus. Der Spareffekt wird dadurch erzielt, dass Bereiche zusammengelegt werden, man aber trotzdem vor Ort bleibe, wo es geboten erscheint. Zum Beispiel werde die Werkstattorganisation zusammengelegt. „Die Fahrwegetechnik kommt für alle drei Städte nach Duisburg und arbeitet auch für Essen und Mülheim. Auch im Planungsbereich ist Duisburg gut aufgestellt, wovon Mülheim und Essen profitieren werden.“ In Essen würden Zugsicherung und Signaltechnik zusammengefasst, von Mülheim aus Fahrscheinautomaten betreut.
Einsparungen verspricht man sich auch davon, künftig „ein Fahrzeug für alle Gesellschaften“ zu konzipieren. Im Falle der Straßenbahn würde sich nur das Drehgestell wegen der unterschiedlichen Spurweite unterscheiden. Ein Pfund, mit dem wuchern kann: Die Fahrtreppen-Werkstatt der DVG. „Essen und Mülheim müssen für Wartung und Reparatur keine Fremdfirmen verpflichten. Die DVG-Werkstatt kann sich mit jeder externen Firma vergleichen.“
Klaus-Peter Wandelenus geht davon aus, dass der Fachkräftebedarf durch die Bündelung in Zukunft noch steigen wird. „Die Bündelung wertet die Bereiche auf, weil die Mitarbeiter stärker qualifiziert werden.“ Auch die Auszubildenden würden profitieren, die Arbeitsplätze sicherer werden.