Duisburg. .

14,67 Prozent der Duisburger haben mit Schulden zu kämpfen. Das geht aus dem „Schuldenatlas 2010“ hervor, den die Wirtschaftsauskunftei Creditreform vorgestellt hat. Duisburg bildet zusammen mit Dortmund das Schlusslicht in der Aufstellung.

Duisburg bildet zusammen mit Dortmund das traurige Schlusslicht im „Schuldner-Atlas Deutschland“. Im Ranking der Städte mit mehr als 400.000 Einwohnern führen die beiden Ruhrgebietsstädte die Liste der verschuldeten Menschen deutschlandweit an. 14,67 Prozent der Duisburger haben demnach mit Schulden zu kämpfen. Als verschuldet gelten in der Studie Menschen deren „zu leistenden Gesamtausgaben höher sind als die Einnahmen.“

„Die häufigsten Ursachen für Verschuldung sind Arbeitslosigkeit und Einkommensarmut“, sagt Karin Feldmann. Die Schuldnerberaterin der Diakonie kennt die Probleme und Ursachen von Menschen in finanziellen Notsituationen. Tatsächlich gäbe es in der Stadt einen hohen Beratungsbedarf, aber Duisburg sei in diesem Bereich sehr gut aufgestellt. „Erst vor zwei Jahren haben wir zehn zusätzliche Schuldnerberatungsstellen geschaffen. Fünf bei der Stadt und fünf bei den Sozialverbänden“, sagt Reinhard Luderer, Amtsleiter für Soziales und Wohnen.

Ratenfinanzierten Konsum

Nach wie vor sind vor allem Jugendliche besonders empfänglich für ratenfinanzierten Konsum, der schnell in die Verschuldung führen kann. „Das Handy ist eine klassische Schuldenfalle. Deshalb versuchen wir mit verschiedenen Programmen präventiv auf diese Risikofaktoren aufmerksam zu machen“, sagt Karin Feldmann. Zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnern hat die Diakonie Unterrichtsmodule entwickelt, um Schüler der Klassen 7 bis 9 für die Gefahren leichtsinnigen Konsumverhaltens zu sensibilisieren. „Wofür gebe ich mein Taschengeld aus? Warum habe ich ausgerechnet dieses Handy? Wie empfänglich bin für Werbung“, solche und ähnliche Fragen besprechen Experten und Schüler gemeinsam.

Neben der Gruppe der jungen Menschen trete Verschuldung verstärkt auch bei Senioren auf. „Die Teuerungsraten sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Die kleinen Renten reichen häufig nicht mehr aus laufende Kreditverträge zu decken“ sagt Petra Böer von der Verbraucherzentrale. Außerdem fielen viele Rentner auch in die Schuldenfalle, weil sie auf dubiose Gewinnspielfirmen leichter reinfallen.