Duisburg. .

Verschuldung hat auch den Mittelstand erreicht. Doch was tut man wenn die Familie in finanzielle Schieflage geraten ist. Die AWO hilft gemeinsam mit pensionierten Experten der Sparkasse.

Was mit der Betreuung von Einzelfällen gegen Ende des vergangenen Jahres begann wurde in den den letzten Monaten ausgeweitet. 30 Fälle stehen Momentan unter den Fittichen der pensionierten Immobilienberater Hans-Peter Golinski, Kurt Reichart, Karl-Friedrich Schwerdtfeger und Hartmut Zimmer. „Damit decken wir nun ein Feld ab, das vorher ein weißer Fleck war“, sagt Dirk Franke, Bereichsleiter der AWO-Integrations gGmbH. „Die Langzeitarbeitslosen werden von der Arge betreut unsere Fälle passen jedoch in kein Raster“, fügt Wolfgang Krause, Geschäftsführer AWO-Duisburg an. Zu 50 Prozent handelt es sich bei den Hilfesuchenden um Familien. „Es gibt den klassischen Fall einer Familie mit Reihenhaus. Durch Arbeitslosigkeit, Trennung oder Krankheit tritt dann eine brenzlige Situation auf. Oft ist das Eigentum in Gefahr“, erzählt Karl Friedrich Schwerdtfeger. In vier bis fünf persönlichen Kontakten versuchen die Experten dann per Kurzberatung Hilfestellung zu geben. Neben der Einsicht in die Vermögensverhältnisse werden unter anderem Gänge zu den Banken oder gar vor Gericht nötig. „Bei den Banken macht es einen guten Eindruck wenn wir den Leuten zur Seite stehen. Sie merken, dass die Kunden bemüht sind, ihre Probleme in den Griff zu bekommen“, erläutert Kurt Reichart, der wie seine drei Kollegen ehrenamtlich tätig ist. „Anders wäre die ganze Aktion auch nicht durchzuführen“, unterstreicht Dirk Franke, der den Erstkontakt im Mai 2009 herstellte.

In rund 40 Prozent der Beratungsfälle konnte bislang das Eigentum gerettet werden. „Aber die Leute, die verkaufen müssen, sind teilweise froh, dass dann Klarheit herrscht“, berichtet Hans-Peter Golinski, der auch den persönlichen Kontakt zu seinen „Schäfchen“ schätzt. „Dadurch entsteht ja oft die Motivation, die einen dann Klimmzüge machen lässt. Ich habe auch kein Problem ihnen meine Privatnummer zukommen zu lassen. Die Leute sind am Ende immer sehr dankbar“, schildert der Pensionär das Zusammenspiel. Dem Quartett, dem Dirk Franke „ein außerordentlich hohes Maß an Kompetenz“, bescheinigt macht die ehrenamtliche Tätigkeit eine Menge Spaß. „Es ist einfach eine gute Sache, die in sehr gut geregelten Bahnen abläuft“, sagen sie unisono.