Duisburg. .

Die neue Polizeipräsidentin Elke Bartels, die am Dienstag ins Amt eingeführt wurde, will nach dem Vorbild „Citywache“ im Norden ebenfalls Ordnungsamt und Polizei zusammenbringen.

Polizei und Stadt Duisburg wollen in Walsum nach dem gelungenen Vorbild der „City-Wache“ und der gemeinsamen Wache Marxloh im kommenden Jahr 2011 an einem dritten Standort im Stadtgebiet eine weitere Ordnungspartnerschaft eingehen. Diese Nachricht verkündete am Dienstagmorgen Elke Bartels, die im Hamborner Abteizentrum von NRW-Innenminister Ralf Jäger als Nachfolgerin von Rolf Cebin in ihr Amt als neue Polizeipräsidentin von Duisburg eingeführt wurde. Die Abteilungsleiterin der Düsseldorfer Bezirksregierung ist die erste Frau auf dem Polizei-Chefposten in Duisburg.

Mit Frau Bartels bekomme die Duisburger Polizei eine „versierte und sturmerprobte Frau“ als neue Chefin, die sich in der Polizeiarbeit sehr gut auskenne, sagte Innenminister Jäger vor rund einhundert Gästen im Abteizentrum. Sie ist bereits seit dem 1. Oktober die Vorgesetzte von 1600 Polizeibeamten, die ihren Dienst nicht nur im Stadtgebiet, sondern auch auf den über 900 Kilometern Wasserstraßen von Nordrhein-Westfalens leisten. Denn das Polizeipräsidium Duisburg ist auch Sitz der nordrhein-westfälischen Wasserschutzpolizei.

Ein ungeklärtes Thema

Sie habe davor einerseits einen „großen Respekt“, sagte die Neue, sie wolle aber mit Energie und Tatkraft die Aufgaben angehen, die die Zukunft bringe.

Doch kein noch so forscher Blick in die Zukunft ist in diesen Zeiten in Duisburg möglich, ohne einen aufklärenden Blick in die jüngste Vergangenheit zu richten – auf die noch völlig ungeklärte Katastrophe der Loveparade vom 24. Juli. Dem Tag, an dem in dieser Stadt 21 Menschen elend zu Tode kamen. „Ich verspreche volle Transparenz, gerade was die Beteiligung der Polizei Duisburg betrifft,“ erklärte die neue Präsidentin, „das sind wir alleine den Opfern und ihren Angehörigen schuldig.“ Eine Position, die zuor Innenminister Jäger ebenfalls klar gemacht hatte.

Vermutlich war es eben dieses noch ganz und gar ungeklärte Thema, das es dem bundesweit stark in der Kritik stehenden Oberbürgermeister Adolf Sauerland ratsam erscheinen ließ, zu diesem Anlass seinen Vertreter Stadtdirektor Peter Greulich nach Hamborn zu schicken. Der sprach das Thema „Loveparade-Katastrophe“ gar nicht erst an; stattdessen zollte er „großen Respekt“ für die aktuell „schwierige Polizeiarbeit“ rund um dem Konfliktpunkt „Stuttgarter Hauptbahnhof“.

Eine ruhige Stadt

Duisburg sei eine ruhige Stadt, mit einer im Großstadtvergleich geringen Kriminalität, sagte Weert Albers, Gewerkschafter und Personalratsvorsitzende der Polizei in Duisburg. Die habe in den vergangenen Jahren und Monaten schwere und schwierigste Einsätze fahren müssen: die Mafia-Morde, die Anti-Israel-Demo mit einem Konflikt um eine abgenommene Israel-Flagge, der Rocker-Konflikt zwischen Bandidos und Hells Angels, die Demonstrationen an der Merkez-Moschee und zuletzt die Loveparade. „Ich wünschte mir wirklich, dass die Duisburger Polizeibeamten künftig etwas zur Ruhe kommen können“, forderte Albers. Denn neben diesen Ausnahmelagen musste parallel immer und zuverlässig das Alltagsgeschäft der Polizei aufrecht erhalten werden. Albers: „Und das haben wir gut gemacht.“ Genau so sah es auch die neue Präsidentin, die dafür ausdrücklich dankte.

Neben der neuen Ordnungspartnschaft in Walsum, so kündigte Bartels an, werde sie auch eine Partnerschaft mit dem Landessportbund (Sitz in Duisburg) anstreben. „Spin“ (Sport interkulturell) heißt dort ein Projekt, dem sich die Duisburger Polizei ebenfalls zuwenden werde.