Duisburg. .

Die Zahl der Straftaten in Duisburg-Marxloh ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Entgegen der Meinung vieler Bürger hat der Stadtteil auch nicht die höchste Kriminalitätsrate. Ein Blick in die Statistik der Polizei.

Die Zahl der Straftaten in Marxloh ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Das erklärte Polizeisprecher Ramon van der Maat auf Anfrage der WAZ. Wurden in 2007 noch 2560 Straftaten aufgenommen, so waren es in 2009 nur noch 2140. Dies ist der niedrigste Stand in diesem Stadtteil, in dem rund 17 000 Menschen leben, seit fünf Jahren. Die meisten Straftaten auf Duisburger Stadtgebiet ereigneten sich laut Polizei im Bereich Dellviertel/Altstadt (addiert über 6000 in 2009).

Auch die Behauptung, die am Rande der Diskussionen um die umstrittenen Äußerungen des SPD-Politikers Thilo Sarrazin laut wurden, dass es in Gegenden mit einem hohen Ausländeranteil quasi rechtsfreie Räume gebe, entkräftete van der Maat mit Fakten: „In Duisburg gibt es keinen rechtsfreien Raum. Es gibt keinerlei Straßen oder Straßenzüge, wo wir als Polizei nicht präsent sind oder nach einer Alarmierung hinfahren würden.“ Zwar könne es vorkommen, dass zu einem Einsatz mehr als nur ein Streifenwagen ausrückt. „Das hat nichts mit dem Ruf oder der Risikostufe eines Stadtteils zu tun, sondern immer mit dem Delikt, das uns gemeldet wird.“ In schweren Fällen sei es sogar möglich, kurzfristig Unterstützung von Beamten aus Nachbarstädten anzufordern. „Wir versuchen aber zunächst, mit unseren Kräften klarzukommen.“

Kein Zusammenhang zwischen Ausländeranteil und Straftaten-Aufkommen

Das Duisburger Polizeipräsidium verfügt laut van der Maat über rund 1400 Planstellen, von denen knapp 30 derzeit nicht besetzt seien. Natürlich gebe es stets Kollegen, deren subjektives Empfinden besagt: „Wir sind zu wenig.“ Doch gerade in vermeintlichen Problem-Stadtteilen wie Marxloh sei die Polizeipräsenz mit Hilfe eines Sonderprogramms seit 2008 spürbar erhöht worden. „Und das spiegelt sich nun ja auch deutlich positiv in der Statistik wider“, sagt van der Maat.

Einen Zusammenhang zwischen Ausländeranteil und Straftaten-Aufkommen kann er ebenfalls nicht erkennen. Als Beispiel nennt der Polizeisprecher Mittelmeiderich. Dort leben wie in Marxloh rund 17 000 Menschen, der Anteil der Bevölkerung ohne deutschen Pass liegt hier bei aber nu bei rund 15% (Marxloh: 35%). Die Zahl der Straftaten in 2009 ist hingegen fast vergleichbar (2140 in Marxloh, 1983 in Mittelmeiderich).

In ländlicheren Gebieten wie Rahm, Baerl oder Rumeln-Kaldenhausen ist das Straftaten-Aufkommen am niedrigsten. „Dort gibt es noch eine größere soziale Kontrolle innerhalb der Nachbarschaft“, erläutert van der Maat.