Duisburg. .

Die Rabatt-Aktion des Citymanagements für Parker in der Innenstadt stößt nicht nur auf Gegenliebe. Einige Geschäfte fürchten, sie können die Auszahlung bei Vorlage des Parkscheins nicht zahlen. Kritik gibt’s an der Kommunikation des City-Managements.

Hektische Betriebsamkeit, lange Schlangen vor den Kassen und Menschen die sich durch die Gänge drängen – im City-Palais findet man dies alles nicht. Stattdessen trifft der geneigte Einkaufsbummler auf eine Menge Leerstand. Auch deshalb ist Ted Böhmer, Inhaber eines Friseurgeschäfts im City-Palais, sauer wegen des neuen Vorstoßes des City-Managements. Die Idee der Innenstadtvermarkter scheint auf den ersten Blick recht simpel. Bei Vorlage eines Parktickets winkt Rabatt in Form einer Auszahlung. Ein blauer Aufkleber am Schaufenster soll Kunden auf teilnehmende Geschäfte hinweisen.

„Wir begrüßen eine Regung bei den Parkgebühren ausdrücklich. Wir haben auch noch Entwerter, mit denen wir den Kunden eine Stunde kostenloses Parken ermöglichen können. Aber das ich dem Kunden bei einem Haarschnitt für 14,60 Euro auch noch 1,50 Euro herausgeben soll, das geht nicht. Wir können das nicht bezahlen, das ist ein richtiger Flop“, sagt Böhmer.

„Über die Köpfe hinweg“

Unverständnis herrscht bei Böhmer hinsichtlich der Kommunikation der neuen Citymanagement-Idee: „Niemand hat mit uns gesprochen. Es ist einfach über unsere Köpfe hinweg entschieden worden. Es gab nicht einmal eine Besprechung.“

Lutz Müller, Centermanager des Forums, mahnt dagegen zur Geduld: „Für den einen oder anderen Händler kommt es vielleicht überraschend. Grundsätzlich halte ich das Konzept jedoch für gut, weil es einfach ist.“ Müller räumt jedoch ein: „Der Rabatt muss immer auch an eine Umsatzgrenze gekoppelt werden. Jeder muss das für sich intern kalkulieren.“

Werbung für die Idee

Bei seinen Mietern macht Müller regelmäßig Werbung für die neue Idee. Läuft alles nach Plan, soll die Aktion bereits im Weihnachtsgeschäft auf vollen Touren laufen. Teilnehmende Geschäfte könnten aus der Rabatt-Aktion erhebliche Vorteile ziehen, glaubt Müller: „Es wird Kunden geben, die darauf achten und sich dann vielleicht ganz bewusst für ein Geschäft mit Rabatt-Möglichkeit entscheiden.“

Ted Böhmer kann dem Citymanagement-Vorstoß dagegen kaum etwas Positives abgewinnen: „Wer in mehrere Geschäfte geht, der macht hinterher sogar noch einen Gewinn. Mir steht dagegen innerhalb von drei Jahren die zweite Mieterhöhung ins Haus.“

Die Entlastung für Innenstadtparker sorgt selbst bei geneigten Einzelhändlern, für Probleme. Weder Kassen- noch Abrechnungssysteme sind für eine Aktion dieser Art ausgelegt. Bis die technischen Voraussetzungen für die Aktion geschaffen sind, so sieht es zumindest Lutz Müller, sollten die Händler der Idee eine faire Chance geben.