Duisburg. .

Wegen der Verkürzung der Schulzeit auf acht Jahre bis zum Abi kommen in diesem Jahr in vielen Gymnasien gleich zwei Jahrgänge in die Oberstufe. Das stellt die Schulen vor Probleme. Am Duisburger Steinbart-Gymnasium gibt es zu wenig Bücher.

Am vergangenen Montag hat das neue Schuljahr begonnen. Für einige Schulen in NRW bedeutet das diesmal eine große Umstellung: Wegen der Verringerung der Schuljahre zum Abitur kommen in diesem Jahr gleich zwei Jahrgänge in die Oberstufe, es gibt doppelt so viele Elftklässler wie im vergangenen Jahr.

„Es sind es aber immer noch zwei Stufen mit getrenntem Unterricht“, erklärt Schuldirektor Peter Michael Minnema vom Steinbart-Gymnasium. „ Die Schüler, die schon nach 12 Jahren Abitur machen, haben anderen und auch wesentlich mehr Unterricht. Während die alten Elfer im Durchschnitt 31 Stunden Unterricht die Woche bekommen, sind es bei ihnen mindestens 34.“ Nur in den überschulischen Kursen wie Japanisch treffen beide Stufen aufeinander.

Organisatorische Schwierigkeiten hat das Steinbart-Gymnasium schon im Vorfeld beseitigt: „Wir haben jetzt vier Oberstufenjahrgänge, das bedeutet natürlich einen höheren Lehrerbedarf. Deswegen haben wir sieben neue Lehrer eingestellt und eine neue Jahrgangsstufenleitung. Bisher gab es keine Probleme und alles läuft wie bisher “, so Minnema.

Angst, keinen Studienplatz zu bekommen

Auch für Lucia Dirkes, 16, hat sich nicht viel geändert: „Es ist so wie vorher. Gefühlt sind wir immer noch eine Stufe weiter als die anderen. Die doppelte Stufe fällt mir nur an einem Punkt auf: Unsere Schule hat nicht genug Schulbücher für alle Elftklässler, weil wir jetzt so viele sind. “

Sie ist froh, noch zum letzten Jahrgang zu gehören, der erst nach 13 Jahren die Abiturprüfung antritt. „Wenn ich mich mit Freunden aus den unteren Stufen verabreden möchte, müssen sie oft lernen oder haben lange Unterricht. Das ist zum Glück an mir vorbei gegangen.“

Nach der Schule will Lucia Innenarchitektin werden. Natürlich machen sie und ihre Freunde sich Gedanken um den überfüllten Arbeitsmarkt, der sie wegen der doppelten Jahrgangsstufen in drei Jahren nach dem Abitur erwartet. „Die Angst, keinen Studienplatz zu bekommen, ist natürlich da. Aber ich bin eigentlich guter Dinge.“