Duisburg. .
Die Bilanz des ersten Halbjahres stimmt den Haniel-Konzern optimistisch: Edelstahlspezialist ELG verdoppelte seinen Umsatz, auch Takkt und Celesio befinden sich im Aufwind. Dennoch: Die Krise sei noch nicht vorbei, betont der Vorstandschef.
„Die Krise ist noch nicht vorbei, doch die guten Resultate im ersten Halbjahr stimmen uns verhalten optimistisch für die kommenden Monate“, kommentiert Haniel-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Jürgen Kluge den Geschäftsverlauf.
Von den ersten Tendenzen zum Aufschwung profitierten die Haniel-Geschäftsbereiche unterschiedlich stark: Insbesondere die Duisburger ELG, Spezialist für Edelstahlschrott, hat infolge der angezogenen Edelstahlkonjunktur deutliche Zuwächse verbucht. Die Haniel-Töchter Celesio und Takkt (Geschäfts- und Büroausstattung) verzeichneten ebenfalls Anstiege. CWS-Boco, Dienstleister im Bereich Dienstbekleidung und Waschraumhygiene, spürte die konjunkturelle Erholung noch nicht, teilte der Konzern mit.
17 Prozent Steigerung insgesamt
Der Umsatz der Haniel-Gruppe ist im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent von 11 698 Mio auf 13 706 Mio Euro gestiegen. Dazu haben nach Unternehmensangaben auch Akquisitionen beigetragen, insbesondere die Übernahme von Panpharma durch Celesio. Diese Haniel-Tochter ist in 27 Ländern mit Dienstleistungen im Pharma- und Gesundheitsbereich tätig.
Bereinigt um Währungseffekte sowie Unternehmenskäufe und -verkäufe stieg der Umsatz um 8 Prozent. Maßgeblich dafür war die „positive Geschäftsentwicklung“ bei ELG. Dort hat sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des gestiegenen Nickelpreises und der höheren Ausgangstonnage mehr als verdoppelt.
Auch Celesio und Takkt erzielten organische Umsatzsteigerungen. CWS-Boco hingegen verzeichnete erneut Umsatzrückgänge. Während sich die Sparten Waschraumhygiene und Schmutzfangmatten weiterhin vergleichsweise stabil entwickelten, ist der Umsatz im Bereich Textile Dienstleistungen deutlich gesunken. CWS-Boco begegnet der aktuellen Situation mit dem umfassenden Repositionierungsprogramm „Fokus Zukunft“.
Hoffen auf Aufschwung
Für die kommenden Monate ist der Haniel-Vorstand „verhalten optimistisch“. Man hofft in der Ruhrorter Konzernzentrale, dass sich die ersten Anzeichen eines wirtschaftlichen Aufschwungs fortsetzen. Konjunkturelle Eintrübungen seien allerdings nicht auszuschließen, heißt es vorsichtig.
Die Haniel-Geschäftsbereiche würden weiter unterschiedlich stark von positiven Tendenzen profitieren. Der Vorstand geht aber aufgrund der verbesserten operativen Ertragssituation der meisten Geschäftsbereiche davon aus, dass sich das Ergebnis vor Steuern im gesamten Geschäftsjahr positiv entwickeln wird.
Haniel erzielte 2009 mit rund 50 000 Mitarbeitern 24,5 Milliarden Euro Umsatz in über 30 Ländern. Zu Haniel gehören die 100-Prozent-Beteiligungen CWS-Boco und ELG, Mehrheitsbeteiligungen Takkt und Celesio sowie Minderheitsbeteiligungen wie die Metro.