Duisburg. .
Der Neubau des Baustoffherstellers Xella in Huckingen wird nicht zu spektakulärsten Bauten der Stadt gehören. Dafür ist die frühere Haniel-Tochter aber an atemberaubenden Bauten beteiligt – im fernen China.
Xella nutzt nämlich die Weltausstellung in Shanghai als Plattform, um ihren Markenbaustoff Ytong zu präsentieren. In mehreren Pavillons, darunter in den zentralen Gebäuden der Ausstellung, kommt Porenbeton aus dem Xella-Werk Shanghai zum Einsatz.
Vor allem in architektonischer, logistischer und technologischer Sicht war der Einsatz eine Herausforderung für die Ytong-Lieferanten. So bestanden nach Angaben des Duisburger Unternehmens seitens der chinesischen Veranstalter strikte Vorgaben bezüglich der Erdbebensicherheit, Schallisolierung, Brandsicherheit und Energieeffizienz. Gleichzeitig mussten die eingesetzten Baustoffe zur Umsetzung kühner architektonischer Visionen geeignet sein.
Ytong Steine
Mehr als 10 000 Kubikmeter Ytong-Steine wurden allein für den Bau der Innen- und Außenwände des „World Expo Theme Pavilion“ gebraucht. Das Gebäude verfügt über drei Stockwerke mit einer Fläche von insgesamt 120 000 Quadratmetern. Mit dem größten Solardach der Welt und 5000 Quadratmetern begrünten Wänden wird es zum Schaukasten des Expo-Mottos. Wu Yile, Projektmanager des Themenpavillons, lobte vor allem die „exakten Abmessungen“ der Steine aus dem chinesischen Werk der deutschen Baustoff-Spezialisten. Eine passgenaue Verarbeitung sei dadurch „extrem einfach“.
Für Xella ist die Weltausstellung eine Gelegenheit, Baufachleuten aus der ganzen Welt die eigenen Produkte in der praktischen Anwendung nahe zu bringen. Gerade für Architekten sei ein Besuch auf der Expo wertvoll, erklärt Milan Cernjak, Vertriebsleiter von Xella in Slowenien: „Ein Architekt muss heute viel mehr als früher Manager sein, sich mit neuen Materialien auskennen und Kontakte knüpfen.”
In Shanghai
Olivier Valognes war hingerissen vom „World Expo Performance Center“ in Shanghai: „Es sieht aus wie eine fliegende Untertasse, die sich nachts in eine schwebende Stadt verwandelt.” Valognes war einer von 30 französischen Geschäftspartnern, die im Juni auf Einladung von Xella die chinesische Metropole besuchten.
Xella selbst baut auch mit eigenen Produkten. Der Neubau in der Nachbarschaft von Infineon war notwendig geworden nach der Trennung von Haniel. Noch ist die Xella-Zentrale auf dem Gelände des Ruhrorter Konzerns beheimatet.