Duisburg. .

Rund eine halbe Stunde dauerte die Entschärfung einer Fliegerbombe an der Merremstraße. Die umliegenden Straßen und die A 59 wurden gesperrt, laut Polizei bildeten sich Staus. Eine Bewohnerin der Evakuierungszone wollte ihre Wohnung nicht verlassen.

Nach knapp 30 Minuten war’s vorbei: Von 11.12 Uhr bis 11.40 Uhr dauerte am Dienstag die Entschärfung eines Fünf-Zentner-Blindgängers aus dem zweiten Weltkrieg. Die britische Fliegerbombe war am vergangegen Freitag bei Bauarbeiten an der Merremstraße im Dellviertel gefunden worden. Im Umkreis von 250 Metern um den Fundort mussten am Dienstag rund 1800 Menschen ihre Wohnungen verlassen, in der Sicherheitszone (250 bis 500 Meter um den Fundort) herrschten besondere Vorschriften.

Die Sperrzone rund um den innenstadtnahen Fundort hatte bis in die Mittagsstunden große Auswirkungen auf den Verkehr: Ab 10 Uhr waren Düsseldorfer Straße, Karl-Jarres-Straße und Heerstraße gesperrt, seit 10.30 Uhr war auch die Autobahn A 59 zwischen dem Kreuz Duisburg und der Anschlussstelle Wanheimerort dicht. „Es staute sich schon, gerade in der City“, so Polizeisprecher Hellmich. „So etwas geht eben nicht spurlos an einer Stadt vorbei.“ Trotzdem: Die Behinderungen hielten sich laut Polizei im Rahmen, auch auf den Autobahnen: „Es gibt keine Meldungen über besonders dramatische Verkehrslagen.“ Betroffen von den Verkehrsbehinderungen waren auch die ÖPNV-Linien U 79, die Busse 921, 924, 937, 944, SB 42 und 40. Die Streckenführungen wurden teils geändert, teils fiel die Beförderung aus (Details hier).

Problemlos - zumindest weitestgehend

Die Evakuierung der 250-Meter-Zone lief laut Stadt relativ problemlos: Ab 10 Uhr waren die Anwohner aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen. BIs 11 Uhr war die Zone geräumt - zumindest weitestgehend: Eine ältere Dame weigerte sich beharrlich, ihre Wohnung zu verlassen, öffnete den Mitarbeitern des Ordnungsamtes nicht einmal die Tür. Schlussendlich blieb sie, wo sie war - und die Bombenentschärfung konnte mit zwölfminütiger Verspätung starten. Etwa 30 bewohner der Evakuierungszone befanden sich während der Entschärfung in der Turnhalle des Mercator-Gymnasiums, die als Aufenthaltsraum zur Verfügung stand. Der Rest, so Hilbrands, sei mutmaßlich woanders untergekommen - wie bei solchen Maßnahmen üblich.

In der größeren Sicherheitszone (250 bis 500 Meter vom Fundort), wo besondere Vorschriften griffen, liegt auch das Bethesda-Krankenhaus. Eigentlich konnte es seit 10 Uhr nicht mehr angesteuert werden. Dennoch: „Wir haben ausnahmsweise noch die Einlieferung einer Schwangeren erlaubt, die unbedingt dorthin wollte“, so Stadtsprecher Peter Hilbrands. Manchmal muss man eben Fünfe gerade sein lassen. Auch bei einer Bombenentschärfung.