Duisburg. Das Duisburger Uganda-Projekt musste unfreiwillig seinen Sitz in Marxloh aufgeben. Das Ende drohte. Jetzt soll es am neuen Standort weitergehen.
Das Duisburger Ehepaar Elke Zaksek und Michael Hartings unterstützt seit 2017 ein armes Dorf am Bunyonyi-See in Uganda, nachdem die beiden in dem afrikanischen Land als Rucksacktouristen Gorillas beobachtet hatten. Wieder zu Hause in Marxloh angekommen, haben sie das „Uganda-Projekt“ ins Leben gerufen und seither Geld und Sachspenden gesammelt und die Menschen in dem Dorf mit Lebensmitteln, Medizin, Solarpanelen oder Schulheften unterstützt. Als Lager diente ihr großes Miethaus samt Garage an der Dahlmannstraße.
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Als die Vermieterin, das für Immobilien zuständige Tochterunternehmen des Chemiekonzerns Grillo, die Kündigung schickte, drohte dem Uganda-Projekt das Ende. Der Konzern hatte seine Wohnhäuser an der Dahlmannstraße an einen Investor veräußert.
Teile des Grundstücks verkaufte Grillo an den Lebensmitteldiscounter Aldi Süd, der auf der benachbarten Brachfläche eine moderne Vorzeige-Filiale bauen will – gegen den Widerstand der Stadt Duisburg. Da die Garage zum Aldi-Areal zählt und das Ehepaar nicht darauf verzichten wollte, musste es schließlich komplett seine Sachen packen. Denn Grillo konnte die Garage nicht einzeln kündigen, sie war Bestandteil des Gesamtmietvertrags.
Duisburger Uganda-Projekt will an neuem Standort weitermachen
Inzwischen sind Michael Hartings und Elke Zaksek ausgezogen und haben in Meiderich eine Wohnung gefunden. Sie ist zwar mit 83 Quadratmetern deutlich kleiner als ihr Miethaus in Marxloh, in dem sie gut 17 Jahre gelebt haben. Doch aufgeben möchten die beiden ihr Engagement für die Menschen am Bunyonyi-See nicht.
„Wir müssen helfen“, bekräftigt Elke Zaksek, der vor allem die Kinder in dem armen afrikanischen Dorf seit dem ersten Besuch im Jahr 2017 nicht mehr aus dem Kopf gehen. Der Umzug sei „ein Kraftakt“ gewesen, ebenso die juristische Auseinandersetzung um die Kündigung. Während dessen lag das Uganda-Projekt auf Eis, soll aber wieder anlaufen.
Im welchem Umfang das Sammeln von Sachspenden am neuen, kleineren Standort überhaupt möglich ist, muss sich erst noch zeigen. Für Geldspenden nutzte das Uganda-Projekt zuletzt Spendenplattformen.
Die beiden Duisburger hoffen, dass ihnen die bisherigen Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewogen bleiben. Denn das Uganda-Projekt ist kein eingetragener Verein, sondern lediglich eine Privatinitiative. Deshalb müssen Unterstützer dem Ehepaar und ihrem Hilfsprojekt besonders viel Vertrauen entgegenbringen. Dies hat jedoch in den vergangenen Jahren, zur Freude von Elke Zaksek und Michael Hartings, immer gut funktioniert.